Seit dem 07. Mai besetzen palästinasolidarische und antiimperialistische Studierende der Universität Bonn den Campus in Solidarität mit dem Volk Palästinas und seinem Widerstand und um auf die Mittäterschaft des deutschen Imperialismus und auch seines Bildungsbetriebes an diesem Genozid aufmerksam zu machen. Zusammen im Kollektiv wurden durch die Aktivisten der Besetzung verschiedene Forderungen herausgearbeitet.
Diese Besetzung wurde gestern von einem Großaufgebot der Polizei NRW angegriffen und vorerst beendet. Da sich die Räumung im Vorfeld abzeichnete entschieden sich die Aktivisten des Campes vor dem Angriff durch die Bullen, aus Anlass der erneuten Massaker in Rafah durch die israelische Armee zum Haupteingang der Universität Bonn zu ziehen und diesen Haupteingang zu blockieren. Mit Bauzäunen, Zelten, Absperrbändern, Transparenten und Holzpaletten bauten die Aktivisten Barrikaden, um dem Räumungsversuch zu erschweren und ein starkes Zeichen für ihre Forderungen zu setzen.
Gestern stürmten dann die Einheiten der nordrhein-westfälischen Polizei die palästinasolidarische Besetzung. Vermummt, bewaffnet und mit Schildern ausgerüstet gingen die Bullen mit brutaler Gewalt gegen die Studierenden vor. Aktivisten wurden geschlagen, zu Boden gedrückt und festgenommen. Materialien des Campes wurden zerstört und beschlagnahmt. Die ganze Szenerie erinnerte nicht nur an Aufstandsbekämpfung, es war Aufstandsbekämpfung seitens der Polizei. Dabei setzte die Polizei auch eine Hundestaffel gegen die Besetzung ein.
Dies alles passiert zwei Wochen nach dem Verbot und den Razzien gegen die antiimperialistische und fortschrittliche Organisation „Palästina Solidarität Duisburg“. Die brutale Räumung der Uni-Besetzung in Bonn reiht sich in diese Repression ein. Überall wo Menschen sich mit dem Volk in Palästina und seinem Widerstand solidarisieren, werden ihre grundlegendsten demokratischen Rechte angegriffen.
Die Angriffe auf unsere Meinungs- und Versammlungsfreiheit durch den deutschen Imperialismus, hier konkret in Gestalt des Innenministeriums NRW und Herbert Reul, sind ein verzweifelter Versuch die Mittäterschaft Deutschlands am Genozid in Palästina zu vertuschen. Und das, gerade weil die BRD wegen Völkermordunterstützung vor dem internationalen Gerichtshof angezeigt wurde.
Doch die Besetzung in Bonn zeigt auch auf das die palästinasolidarische und antiimperialistische Bewegung nicht mit Verboten, Schlägen und Räumungen zum Schweigen gebracht werden kann. Das machten die Studierenden gestern noch einmal selber deutlich, als sie noch während der Räumung den Bullen entgegneten „There is only one solution – Intifada, Revolution!“
Alle Bilder sind dem Instagram-Account "Stud4palbonn" entnommen.