Die Berliner Kita-Arbeiter haben eine mehr als deutliche Stellungnahme gemacht: 91,7 Prozent der ver.di-Mitglieder und 82 Prozent der GEW-Mitglieder haben in der Urabstimmung dafür gestimmt, dass man ab dem 30. September in einen unbefristeten Streik tritt.

Alleine das Ergebnis der Abstimmung ist ein wichtiger Sieg und auch ein Wegweiser dafür, dass, je mehr sich die ökonomische Krise in Deutschland vertieft, endlich wieder öfter „richtig“ gestreikt werden wird.

In dem Moment, wo die Arbeiter ihren Kampfwillen am deutlichsten zeigen, gerät die falsche, bestochene Führung ins Zappeln: Die Gewerkschaftsspitzen schreiben davon, dass ein unbefristeter Streikt „droht“ (!) und er unter gewissen Umständen noch abgewendet werden könne. Dafür hat es nach der Urabstimmung bereits ein Treffen von Gewerkschaftssekretären mit dem Finanzsenator und der Familiensenatorin von Berlin gegeben; und ver.di hob gleich hervor, es gebe „erste Bewegungen beim Senat“.

Geradezu hinterhältig, wenn man sich gerade demokratisch dazu entschieden hat, in den Kampf zu gehen. Nachdem der Berliner Senat und Finanzsenator Stefan Evers die Verhandlungen um einen Tarifvertrag für die Kita-Beschäftigten monatelang in maximaler Erdreistung ignoriert und dabei – mit dem Vorwand der angeblichen Unverantwortlichkeit gegenüber den Arbeiterfamilien, denen die Kinderbetreuung fehlt, was angeblich Schuld des streikenden Personals sei – Massen gegen Massen gestellt haben, sind die jetzigen korporativistischen Gespräche zwar Ausdruck ihrer Angst (tatsächlich nicht nur des Senats, sondern auch der ver.di-Bosse … ), aber nicht der Wille der Kita-Arbeiter.

Der Streik ist beschlossen, für seine Durchsetzung muss gekämpft werden!

 

Quelle Titelbild: Berliner Morgenpost