Die Zahlen des Volkswagen-Konzerns für das dritte Quartal sind weniger düster, als sie zunächst erscheinen. Der Auftragseingang für Elektroautos steigt, bleibt jedoch auf einem Niveau, das angeblich nicht ausreicht, um E-Auto-Werke wie Zwickau oder Emden gut auszulasten. Die Premiummarke Audi wird nach Sonderkosten für die mittlerweile feststehende Werksschließung in Brüssel zum Jahresende wohl wieder mehr Profite abwerfen, und auch Porsche macht trotz Rückschlägen weiter sehr viel Geld.

In der Volkswagen Stammmarke VW sieht es hingegen unverändert „schlecht“ aus. Die Marke, die mehr als die Hälfte des Konzernabsatzes ausmacht, erreichte im dritten Quartal knapp zwei Prozent Rendite. Das ist zwar weit entfernt von den angestrebten 6,5 Prozent im Jahr 2026, aber es sind doch immerhin schlappe 1,58 Milliarden Euro. Diese Werte fielen schwächer aus als von Analysten erwartet. Der Gewinn nach Steuern sank um 64 Prozent ab, der Umsatz hingegen blieb stabil bei 78,5 Milliarden Euro.

Mindestens drei deutsche VW-Werke sollen deshalb geschlossen werden, der Rest verkleinert, zehntausende Arbeiter gefeuert und Produktion ins Ausland verlagert werden. Angesichts dessen fordert IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger ein "tragfähiges Zukunftskonzept für alle Standorte" als Voraussetzung für weitere Verhandlungen. Andernfalls würde die Gewerkschaft die "weitere Eskalation planen müssen."

Gleichzeitig werden noch mehr Forderungen an den Staat von den Gewerkschaften erhoben – u.a. mehr Geld für eine bessere Ladeinfrastruktur und günstigen Ladestrom. Der Staat soll also mit dem Geld, welches er uns vermittels Steuern und „abgaben“ klaut, die Monopolprofite von Volkswagen auf ein solches Niveau bringen, dass es den Bossen genug ist und sie von ihren bisherigen Plänen absehen. Bürgerliche „Experten“ wie DIW-Präsident Marcel Fratzscher halten indes nichts von solchen staatlichen Maßnahmen, warnen gar vor derartigen politischen Eingriffen.

Unter dessen wurde trotz Widerstand aus Deutschland die EU-Zölle auf die Einfuhr von Elektroautos aus China in Kraft gesetzt. Diese sollen für fünf Jahre gelten. Die EU-Kommission hatte am Dienstag eine entsprechende Verordnung beschlossen. Dass chinesische Hersteller von unfairen Subventionen profitieren, könnte bald genauso auf E-Autos aus Deutschland zutreffen. Für die deutsche Automobilproduktion ist China als der größte Automarkt der Welt einer ihrer wichtigsten Absatzmärkte, um welchen sie nun fürchten. Außerdem produzieren VW, Mercedes und BMW dort nicht nur Wagen speziell für den chinesischen Markt, sondern auch für den Export.