Die Beiträge für gesetzlich Krankenversicherte werden in einem alarmierenden Maße erhöht. Heute gab die Techniker Krankenkasse (TK) mit ihren 9,2 Millionen Mitgliedern bekannt, dass der Beitrag zum Jahreswechsel von 15,8 Prozent auf 17,05 Prozent angehoben wird.

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Der Zusatzbeitrag der Kasse wird konkret von 1,2 Prozent auf 2,45 Prozent verdoppelt! Diese Erhöhung trifft einzig die Arbeiter weil der angebliche "Anteil der Arbeitgeber" durch die Ausbeutung der Arbeitskraft der Arbeiter ebenfalls diesen abgepresst wird. Für einen Arbeiter mit einem Bruttolohn von 3.000 Euro bedeutet dies eine unmittelbare zusätzliche Belastung von fast 20 Euro pro Monat, rund 225 Euro im Jahr.

Im Durchschnitt wird der Zusatzbeitrag für alle Kassen um 0,8 Prozentpunkte von 1,7 auf 2,5 Prozent steigen, was die ohnehin schon prekäre Lage der Versicherten weiter verschärft. Der Zusatzbeitrag wird auf den allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent aufgerechnet. Für eine mangelhafte Krankenversorgung - Ärztemangel, Krankenhaussterben, Medikamentenengpässe - werden Arbeiter in großen Umfang zur Kasse gebeten.

Bereits vor der TK haben zahlreiche Kassen ihre Zusatzbeiträge für das kommende Jahr veröffentlicht, oft mit drastischen Erhöhungen. Die teuerste Kasse ist derzeit die "Knappschaft" mit rund 1,4 Millionen Versicherten, die zum Jahreswechsel um 1,7 Prozentpunkte auf 19 Prozent anhebt. Der bürgerliche "Experte" Thomas Lemke vom DFSI-Institut äußert sich dazu: „Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben der Krankenkassen wird immer größer, es sind kaum noch Rücklagen vorhanden.“ Besonders die explodierenden Kosten für Krankenhausbehandlungen und Medikamente belasten die Kassen.

Für die Versicherten ist dies eine schlechte Nachricht: In dieser Woche stehen bei den großen Kassen die Verwaltungsratssitzungen an, und es ist nahezu sicher, dass dort weitere Beitragsanhebungen beschlossen werden. Dies ist ein weiterer Beweis für die arbeiterfeindliche Gesundheits"reform" der Herrschenden, die die Interessen der Kapitalisten über die Bedürfnisse der arbeitenden Bevölkerung stellt.