Am 31. Januar 2022 wurde in der libanesischen Stadt Sidon zu einer Demonstration gegen den Besuch der französischen Botschafterin Anne Grillo mobilisiert. Diese stand im Zusammenhang mit der Entscheidung des Pariser Verwaltungsgerichts, das für den 10. Februar vorsah, über den Auslieferungsantrag von Georges Ibrahim Abdallah zu entscheiden, der eine Voraussetzung für seine Rückkehr in den Libanon ist. Der Protest forderte die Freilassung von Georges Ibrahim Abdallah, einem Libanesen, der in Frankreich wegen seiner Beteiligung am Kampf für die Befreiung Palästinas inhaftiert ist.

Die Demonstranten versammelten sich mit Plakaten und Bildern von Abdallah am Eingang des Stadttheaters, dem Ort, wo die Botschafterin an einem Treffen mit Politikern des alten libanesischen Staates teilnehmen sollte. Botschafterin Anne Grillo, die den französischen Imperialismus vertrat, musste von Polizisten vor den Dutzenden Libanesen geschützt werden. Als sie die Versammlung verlassen wollte, musste sie eine Stunde lang im Gebäude warten, während die Polizei den Protest zurückschlug.

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Einer der Aktivisten erklärte Wir sind gekommen, um den Besuch des französischen Botschafters in der Stadt Sidon zu verurteilen, denn der französische Botschafter ist im Land des heldenhaften Südtors [in Anspielung auf die südliche Stadt Sidon, die sich gegen die zionistische Expansion Israels wehrt] und der Hauptstadt des Widerstands nicht willkommen." Außerdem verurteilte er den französischen Imperialismus und sagte Ihr Land hält unseren revolutionären Helden, George Ibrahim Abdullah, seit 38 Jahren in seinen Gefängnissen gefangen".

Georges Ibrahim Abdallah, ein großer Kämpfer für die nationale Befreiung Palästinas, ist libanesischer Staatsbürger und wurde in Frankreich angeklagt, verurteilt und inhaftiert. Er ist der am längsten inhaftierte politische Gefangene in Europa, der über 37 Jahre lang wegen der angeblichen Ermordung eines Yankee-Oberst und eines israelischen Diplomaten in einem der Steinsärge des französischen Imperialismus ein sitzt. Seine eigentliche Strafe hat Abdallah bereits seit 1999 abgesessen.

Französisches Verwaltungsgericht verwehrt Antrag auf Ausweisung

Am Donnerstag, den 10. Februar fällte das Pariser Verwaltungsgericht dann das Urteil und lehnte Abdallahs Antrag auf Ausweisung aus französischem Hoheitsgebiet ab. Dieser Antrag wurde bereits vor über einem Jahr von Abdallahs Anwalt Jean-Louis Chalanset eingereicht, als eine Ausweisungsverfügung die die Freilassung bedingt. Abdallah bleibt also im Knast.

Diese neue Gerichtsentscheidung bestätigt den politischen Charakter des Falles Georges Ibrahim Abdallah ein mal mehr. Denn Georges Ibrahim Abdallh bleibt, was er ist, ein libanesischer Kommunist und ein großer Verfechter und Kämpfer für die Befreiung Palästinas. Dass er immer noch nicht frei ist, bekräftigt die Notwendigkeit den Kampf weiterzuführen, für seine Freilassung und für die Sache, für die er gekämpft hat.