Wir veröffentlichen eine inoffizielle Übersetzung eines Artikel der revolutionären Website "Red Herald", welche uns zugeschickt wurde:

 
Demonstranten stürmen die Nationalversammlung von Nigeria, um Gerechtigkeit für die Opfer eines Massakers zu fordern
 
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9. Dezember 2023

Titelbild: Demonstranten fordern Gerechtigkeit für die Opfer des Massakers in dem Dorf Tudun Biri, Kaduna, Nigeria.
Quelle: guardian.ng

Am 6. Dezember stürmten Demonstranten das Gebäude der Nationalversammlung in Abuja, Nigeria, um Gerechtigkeit für die Opfer eines Drohnenangriffs in Tudun Biri im Bezirk Rigasa der Igabi Local Government Area im Bundesstaat Kaduna zu fordern. Auch in der Stadt Zaria gab es Proteste. Wie wir bereits berichteten, wurden am Sonntag, den 3. Dezember, 90 Dorfbewohner von der nigerianischen Armee massakriert, die eine Menschenmenge bombardierte, die sich versammelt hatte, um Maulud, das islamische Fest der Geburt des Propheten Mohammed, zu feiern. Die Armee hat zugegeben, dass sie das Massaker begangen hat, aber wie üblich behauptete sie, sie habe Terroristen ins Visier genommen und die Dorfbewohner, darunter Kinder und ältere Menschen, seien nur Kollateralschäden gewesen, und das Massaker sei nur ein tragischer Fehler gewesen. Ähnliche "Fehler" passieren jedoch regelmäßig, da der nigerianische Staat Krieg gegen das Volk führt und versucht, die Rebellion des Volkes zu unterdrücken, insbesondere im nördlichen Teil des Landes, wo zahlreiche bewaffnete Gruppen und Bewegungen operieren.

Die Demonstranten blockierten den Eingang der Nationalversammlung für mehr als zwei Stunden. Sie forderten Gerechtigkeit für die Opfer und verlangten, dass der Verteidigungsminister Abubakar Badaru und die Nationalversammlung Maßnahmen ergreifen, um die Ermordung von Zivilisten zu beenden. Es wurde angeprangert, dass ein ähnlicher Staatsterror täglich in den nördlichen Teilen Nigerias stattfindet und dass diese Operationen der Armee nichts dazu beitragen, die Zivilbevölkerung vor den angeblichen "Banditen und Terroristen" zu schützen.

Der nigerianische Staat versucht, mit leeren Beileidsbekundungen an die Familien der Ermordeten davonzukommen, schwört aber weiterhin, den Krieg gegen das Volk fortzusetzen. Der Präsident Bola Tinubu hat eine Delegation entsandt, um den Familien der Ermordeten das Beileid des Staates auszusprechen. Zynischerweise erklärte der Leiter der Delegation, der Staatsminister für Verteidigung von Kaduna, Bello Matawalle, in einer Erklärung, das Massaker sei bedauerlich, aber es sei notwendig, den "Krieg gegen den Terror" fortzusetzen. Ähnliche Luftangriffe und "Fehler" haben in den letzten Jahren bereits rund 500 Zivilisten das Leben gekostet. Auch der Vorsitzende des Senatsausschusses für die Armee, Senator Abdul'aziz Yar'Adua, bezeichnete das Massaker an 90 Menschen als wirklichen Fehler und verwies die Schuld an die Dorfbewohner zurück, indem er ihnen riet, den Staat in Zukunft über große Versammlungen zu informieren.

Der Krieg gegen die Menschen in Nigeria wird mit den Waffen und Lehren des US-Imperialismus geführt. Zur Zeit der Proteste besuchte eine Delegation der US-Botschaft in Nigeria den Sprecher des Repräsentantenhauses, Abbas Tajudeen, in Abuja. Abbas bat die USA, Nigeria bei der Bekämpfung von "Unsicherheit und Korruption" zu unterstützen, forderte mehr Unterstützung für den "Krieg gegen den Terror" und dankte den USA für die bereits geleistete Unterstützung. Er warnte davor, dass ein Scheitern Nigerias dramatische Folgen für die Region haben würde, da das Land derzeit "von Unsicherheit geplagt" sei.