Im Ghamandi Wald im Bezirk Narayanpur Bezirk des indischen Bundesstaates Chhattisgarh sind am Morgen des 03. Juli bewaffnete Paramilitärs in das Dorf eingedrungen. Das Vorgehen der Paramilitärs fand im Rahmen einer "anti-maoistischen" Operation statt, welche die Stützpunktegebiete der Kommunistischen Partei Indiens (Maoistisch) angreifen sollte. Bei dieser Operation wurden vier Adivasi-Bauern getötet. Laut Polizeiangaben handelt es sich bei diesen vier Toten um Mitglieder der Volksbefreiungsguerriliaarmee beziehungsweise sogar um Mitglieder einer Einheit, welche speziell das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Indiens (Maoistisch) schützen sollten. Weiter behauptet die Polizei, dass sich ein Gefecht mit diesen vier getöteten Personen entwickelt haben soll, weshalb sie sich selbstverteidigen und schießen musste.
Die Bewohner rund um den Ort des Massakers widerlegen mit ihren Aussagen die Lügen der Polizei. Sie geben an, dass die reaktionären Paramilitärs bei der Ankunft in das Dorf sofort damit anfingen willkürlich in Richtung des Dorfes zu schießen, was sich über Stunden hinzog. Im Rahmen dessen wurden fünf Bewohner, welche versuchten Schutz vor den schießwütigen Eindringlingen zu suchen, von diesen körperlich angegriffen und misshandelt. Weitere fünf Adivasi-Bauern wurden bei der Aktion getötet und anschließend post mortem in Uniformen der revolutionären Armee gekleidet, um die Ermordungen zu rechtfertigen.
Am 08. Juli kam im Bezirk Bijapur im gleichen Bundesstaat im Dorf Usur zu einer Massenverhaftung von 90 Adivasi-Bauern aufgrund angeblicher Mitgliedschaft in maoistischen Organisationen. Als Reaktion darauf organisierten die Dorfbewohner eine Protestkundgebung vor der lokalen Polizeiwache, in der sie erklärten, dass ihre Verwandten und Freunde keineswegs Maoisten waren und ihre Freilassung forderten. Neusten Berichten zufolge wurden im Laufe dessen 70 Dorfbewohner freigelassen, während 20 von ihnen auf Grundlage anti-maoistischer Paragrafen angeklagt worden sind.
Das, was in diesen beiden Fällen passiert ist, nennen fortschrittliche Organisationen in Indien, darunter auch die FACAM „Red-Tagging“. Die Bevölkerungsgruppe der Adivasi wird insgesamt in ihrer Existenz mit dem Maoismus in Verbindung gebracht und gleichgesetzt. Dabei werden vor allem Adivasi-Bauern immer wieder Opfer von Ermordungen, Misshandlungen und Verhaftungen. Adivasi werden so grundlegende Bürgerrechte aberkannt. Diese Verfolgung der Adivasi passiert nicht zufällig. Die Adivasi-Völker basieren sich mehrheitlich auf landwirtschaftliche Subsistenztätigkeiten, sind also arme Bauern. Zusätzlich werden die Adivasi als indigene Völker durch das Hindu-Kastensystem und der dominanten brahmanischen Theorie herabgewürdigt. Die Adivasi sind also besonders unterdrückt und ausgebeutet innerhalb der indischen Gesellschaft und haben dementsprechend besonders viele Gründe zu rebellieren und sich der neudemokratischen Revolution anzuschließen. Das „Red-Tagging“ und die völkermörderischen Operationen gegen die Adivasi entsprechen der Logik die Basis der Revolution zu vernichten, mit Völkermord.