Das Kabel1 Format „Mama kann nicht kochen“ zeigt einmal mehr, dass das patriarchale Geschlechterverhältnis in dieser Gesellschaft munter befeuert wird.
Die Sendung beginnt damit, dass eine Mutter vorgestellt wird, die nicht gerne kocht und diese Reproduktionsarbeit ihrem Mann überlässt. Dabei wird er auch schon von ihrem Sohn unterstützt, dem das Kochen laut eigener Aussage Freude bereitet. Man fragt sich, wo also das Problem ist, zumal überhaupt nichts darüber erzählt wird, wie die sonstigen Aufgaben zwischen den beiden verteilt sind. Die Aussage ist klar: Eine Mutter hat zu kochen, ansonsten stimmt irgendetwas nicht. Kabel1 will diesen „Härtefall“ damit nicht davon kommen lassen und schickt ihr einen Coach, der ihr mal zeigen soll, wie man einen richtigen Hamburger zubereitet. Diesen soll sie dann als Abschlussprüfung für ihre Familie zubereiten, um zu beweisen, dass Mama jetzt kochen kann. Ihr Mann und Sohn sind mit dem Ergebnis zufrieden, Test bestanden. Damit hängt laut Kabel1 Schlusswort „der Haussegen jetzt auch wieder gerade“.
Die Aussage, die kleben bleibt, ist also, dass eine Familie ohne kochende Frau disfunktional ist. Auch 2021 hat eine wahre Mutter das Kochen zu übernehmen. Viel logischer wäre hingegen eine Sendung namens „Papa kann nicht kochen“, denn nach bürgerlichen Statistiken kochen in Familien zu 70-80% die Frauen. Statistiken und Sendungen wie diese zeigen, dass die vollmundigen Reden der Politbonzen über angebliche Erfolge bei der „Gleichstellung“ nur Getöse sind. Die doppelte Unterdrückung der proletarischen Frau, die neben der Lohnarbeit auch die häusliche Arbeit stemmen soll, wird in den Köpfen immer wieder verankert.