Die Forderung der SPD nach einem Gesetz, dass Frauen, nach Pflege oder Elternzeit eine Rückkehr in Vollzeit garantieren soll ist gescheitert. Nun steht die steigende Zahl der Frauen in Teilzeitbeschäftigung im Focus der bürgerlichen Medien. Das Thema wird von den unterschiedlichen Parteien für den Wahlkampf genutzt und wieder einmal wird deutlich, dass der Imperialismus weder das Interesse hat, noch in der Lage ist einen Beitrag zur Emanzipation zu leisten.


Dass besonders Frauen von Teilzeit betroffen sind ist lange bekannt. Im Jahr 2015 waren es 73,1% der Frauen mit Kindern unter 6 Jahren und 65,6% der Frauen mit Kindern über 6 Jahren. 2014 waren insgesamt elf Millionen, das sind 58% der Frauen in Teilzeit beschäftigt, doppelt so viele wie 1991.

Nach wie vor wird die "schlechte Wahl" der Berufe als Grund für Teilzeitverträge und miserable Bezahlung von Frauen genannt. Das Teilzeit bei Müttern die Regel und bei Vätern die Ausnahme ist hängt aber schlicht und ergreifend damit zusammen das nach wie vor hauptsächlich Frauen diejenigen sind die die unbezahlte Reproduktionsarbeit leisten.

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Bei dieser Entscheidung spielt besonders in proletarischen Familien das Ehegattensplitting, so wie die Gehaltsunterschiede eine ausschlaggebende Rolle. Auch der schreiende Mangel an Kitaplätzen trägt seinen Teil dazu bei.
Die Heuchelei über die "Vereinbarkeit von Familie und Karriere" mag vielleicht die Frauen des Kleinbürgertums betreffen, den Frauen des Proletariats geht es in dieser Frage darum, ob sie überleben können oder nicht.

Dass die Frauen die ihre Arbeitskraft nur in Teilzeit verkaufen, nicht genügend Geld zum Leben haben steht außer Frage, es bleibt die Abhängigkeit vom Mann oder die sogenannte Mehrfachbeschäftigung. Das heißt konkret mindestens zwei Jobs an einem Tag zu verrichten. Zusätzlich zu der unbezahlten Reproduktionsarbeit. 2015 waren davon 5,4% der arbeitenden Frauen und 4,6% der arbeitenden Männer betroffen.

Wer dann noch von irgendwelchen Kleinbürgerinnen als Rabenmutter beschimpft wird, weil man morgens die erste ist die ihr Kind in der Kita abgibt und abends die letzte die es abholt, hat jedes Recht zur Rebellion!

Die Forderung 'Gleiches Geld für gleiche Arbeit' bleibt damit auf der Tagesordnung und die Kämpfe der Frauen müssen sich auch um die Forderung nach Vollzeitbeschäftigung erweitern.