Anfang dieses Jahres ist in Polen eine Änderung des bis dahin geltenden Abtreibungsgesetzes in Kraft getreten.
Das bis dahin in Polen geltende Abtreibungsgesetz, welches ohnehin als eines der reaktionärsten gegolten hat, wurde nun noch weiter verschärft. War in der vorherigen Fassung noch ein Schwangerschaftsabbruch erlaubt, sofern das Kind schwerwiegende Fehlbildungen hatte, ist dies nun nicht mehr möglich. Frauen werden also gezwungen Schwangerschaften auszutragen, bei denen feststeht, dass das Kind kurz nach oder sogar noch vor der Geburt sterben wird. Die einzigen Umstände unter denen Frauen jetzt noch abtreiben dürfen sind, wenn sie vergewaltigt wurden oder durch die Schwangerschaft in Lebensgefahr gebracht werden.
Schon 2016 wurde versucht dieses neue Abtreibungsgesetz durchzusetzen, aus Angst vor Rebellion wurde dies aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht getan. Jetzt aber, geschützt durch den Ausnahmezustand und einen großen zeitlichen Abstand von einigen Monaten zwischen Ankündigung und Durchsetzung des neuen Gesetzes, schien der polnischen Regierung die Lage als sicher genug, um dies zu tun.
Trotzdem gibt es seit der Ankündigung immer wieder Demonstrationen, bei denen in Polen jeweils hunderte Frauen auf die Straße gehen. Immer wieder kommt es bei diesen zu Angriffen durch die Polizei, wobei schon einige Demonstranten verhaftet wurden.