Afrika

Die Angriffe auf amtierende und ehemalige Amtsinhaber der libyschen Regierung setzen sich fort. Nachdem Anfang August der Polizeichef getötet wurde, wurde dieses mal ein ehemaliger Offizier der Luftwaffe von einer vermummten und bewaffneten Gruppe erschossen.
Dutzende weitere Militärs wurden in den letzten Monaten Opfer von Anschlägen, und das von Kämpfen erschütterte Land kommt auch sonst nicht zur Ruhe. Momentan sind die beiden größten Städte von islamischen Truppen besetzt (Tripolis) oder umkämpft (Bengazi), die Regierung hat sich mittlerweile nach Tobruk zurückgezogen.

Als Ergebnis sich zuspitzender Spannungen in einem Lager für Vertriebene in Darfur wurde am 8. September zunächst die sudanesische Polizei mit Steinen angegriffen. Nachdem Einheiten der UNAMID die Gegend “sichern” sollten wurden bei einem Protest von über 400 Menschen mehrere Demonstranten erschossen.

Ein Konvoi von UN-Soldaten erlitt am 2. September heftige Verluste bei der Explosion einer Landmine im Norden Malis. 4 Tote und 15  Verletzte, darunter 6 Schwerverletzte sind das Ergebnis dieses Angriffes auf die Besatzer, bisher ist unklar von wem dieser Ausging.
Dieser reiht sich ein in mehrere Meldungen der letzten Wochen, denen zufolge die UN-Truppen von verschiedenen Rebellengruppen attackiert werden und herbe Verluste verzeichnen. Die Sicherung der imperialistischen Macht in Afrika erweist sich als immer schwierigeres Unterfangen, das kein Ende in Sicht hat. Im Gegenteil, die Konflikte in Afrika, aber auch überall sonst auf der Welt wachsen an, die Widersprüche spitzen sich immer weiter zu.

Im Johannisburger Township Tembisa wurde am 29. August von Bewohnern aus Protest gegen die Zustände in ihrem Viertel ein Strassenkampf gegen die Polizei geführt. Auf mehren Strassen wurden Barrikaden errichtet, die beim Eintreffen der Polizei verlassen und an anderen Stellen erneut aufgebaut wurden, auch eine Haupstraße des Viertels war über Stunden nicht nutzbar. Die Bewohner des Stadtteils forderten Energie- und Wasserversorgung für Tembisa.
In Südafrika zeigt sich der Hass der unterdrückten Massen immer wieder sehr stark, sie schrecken auch nicht davor zurück, sich mit gerechtfertigter Gewalt das zu erkämpfen, was ihnen zusteht.

Innerhalb einer Woche gab es in Mali und in Zentralafrika gezielte Attacken auf französische Soldaten der EUFOR. In Zentralafrika wurden am 21. August 3 Soldaten welche auf Patrouille durch Bangui durch Schusswunden verletzt. Eine Woche später gab es einen Raketenangriff auf ein französisches Lager in der Nähe der algerischen Grenze.
In beiden Fällen ist klar, dass die von den europäischen Imperialisten unterdrückten Völker dies nicht ohne Kampf hinnehmen werden. Die Sicherung der europäischen Interessen in Afrika wird massiv und stetig durchgesetzt, so sind momentan auch deutsche Soldaten in über 8 afrikanischen Ländern aktiv.

Im Stadtteil Marikana wehren sich die Bewohner gegen Räumungen und Zerstörung von täglich ca. 100 Hütten durch gewaltsame Proteste und Plünderungen, wobei z.B. die in den Geschäften erbeuteten Getränke umsonst weitergegeben wurden. Die Polizei war trotz massiven Einsatzes von Tränengas und Blendgranaten mit der Lage sichtlich überfordert, so wurde eine Streife durch ein flüchtendes Fahrzeug gerammt und eine andere von hunderten Bewohnern umringt und angegriffen um an Benzin für Brandbomben zu kommen. Die Räumungen erwiesen sich als nutzlos, da die Bewohner die zerstörten Gebäude über nacht stets wieder errichteten.

Hunderte Minenarbeiter streikten am Mittwoch aufgrund ausbleibender Zahlungen. Bei den Streiks wurde das Haupttor der Konkola Copper Mines Fabrik blockiert und Fahrzeuge beschädigt. Die Polizei beschoss die Arbeiter mit Tränengas.

Nachdem die europäischen Streitkräfte einen Mann in seiner Wohnung ermordet haben gab es am 19. August wütende Proteste in der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik, bei der französische Einheiten der EUFOR aus einem Helikopter heraus auf die Menge feuerten. Hierbei gab es über 30 Verletzte und fünf Tote. Frankreich verteidigt seine Interessen in Zentralafrika momentan mit über 2.000 Soldaten, nächsten Monat sollen von der UN weitere 12.000 Truppen in das Land geschickt werden.