Afrika

Wir dokumentieren hier eine inoffizielle Übersetzung einer Erklärung von Muntasser Elkhatabi


DAS RIF*, REGION ALLER WIDERSTÄNDE, VON GESTERN BIS HEUTE!

Die Kämpfe die die Volksmassen des Rif für mehr als sieben Monate geführt haben können nicht in ihrem politischen Wert begriffen werden, wenn man den historischen Kontext in dem sie stattfinden nicht in Betracht zieht. Die Geschichte dieser Region wurde immer aus Widerstand und Kampf gebildet, und dies für mehrere Jahrzehnte. Wir werden nicht alle Etappen des Kampfes dieses heldenhaften Volkes eingehen, sondern uns auf die Periode des Aufkommens des Widerstandes gegen Kolonialismus und die reaktionäre marokkanische Macht konzentrieren.

Wir dokumentieren hier eine inoffizielle Übersetzung einer Erklärung des Aktions- und Unterstützungskomitee der Kämpfe der marokkanischen Völker:


DIE KÄMPFE DER VOLKSMASSEN DES RIF* SIND GERECHT UND LEGITIM!
DIE REPRESSION DES REAKTIONÄREN SYSTEMS KANN NIEMALS DEN REVOLUTIONÄREN FUNKEN LÖSCHEN, DER DIE REGION SEIT LANGEM ENTZÜNDET!

Seit mehr als sieben Monaten kämpfen die Volksmassen im Norden von Marokko – die Rifrevolution – unermüdlich und anhaltend seit der feigen Ermordung des Jugendlichen Mohsen FIKRI durch die Schergen der reaktionären marokkanischen Regierung.

Im Süden des nordafrikanischen Landes, in der Region Tatouine wurden am 10. Mai die bewaffneten Streitkräfte des Landes eingesetzt, um die Polizei zu unterstützen. In den Wochen zuvor wurde von tausenden Demonstranten wiederholt Straßen blockiert, um die Zufahrtswege zu Gas-, Öl- und Phosphatfabriken zu sperren. Dabei fordern die sie noch nicht einmal, die Plünderung der Rohstoffe von ihrem Gebiet zu stoppen, sondern lediglich, dass ein Teil der Profite daraus für sogenannte Entwicklungsprofite genutzt werden, sowie in den Fabriken Arbeiter aus der Region einzustellen.

Die Kamwina Nsapu Rebellion in der Demokratischen Republik Kongo macht erneut Schlagzeilen. Seit dem Sommer letzten Jahres tobt der Kampf.

In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba starben über hundert Menschen. Sie wurden in ihren Hütten begraben als ein Müllberg ins Rutschen geriet.

Nigeria ist mit rund 180 Millionen Einwohnern bei weitem das bevölkerungsreichste Land Afrikas und es befindet sich in einer tiefen politischen und Wirtschaftskrise. Präsidenten Muhammadu Buhari hat nach zwei Jahren im Amt abgewirtschaftet. Einige Aspekte der Situation:

Coup d‘Etat oder nicht? In mehreren Städten der Elfenbeinküste haben Soldaten staatliche Institutionen angegriffen, Waffenlager geplündert, Straßensperren errichtet und zumindest vorübergehend die Kontrolle übernommen.

Im Sudan, insbesondere in der Hauptstadt Khartoum, gibt es seit einiger Zeit regelmäßige Demonstrationen, welche von Aufstandsbekämpfungseinheiten der Reaktion angegriffen und zerstreut werden. Grund sind Streichungen von Subventionen für Kraftstoff, was zu einer Preisteigerung um 30 Prozent und Preissteigerungen auch in anderen Bereichen, wie Medikamenten, führte. Diese Proteste führten nun zu einem dreitägigem Streik.