Bereits der im März 2017 erschienene Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands verkündete dass die Armutsquote auf einem neuen Höchststand seit der Annektion der DDR angelangt sei. Demnach lagen 2015 bundesweit 12,9 Millionen Menschen unter der Grenze für Armutsgefährdung. Die Armut habe besonders im Westen, in Berlin und in Nordrhein-Westphalen, vor allem im Ruhrgebiet zugenommen. Besonders betroffen sind die bekannten Risikogruppen, dort habe die Armut im Vergleich zu 2016 nochmal zugenommen: bei Erwerbslosen auf 59 Prozent, bei Alleinerziehenden auf 44 Prozent, bei kinderreichen Familien auf 25 Prozent, bei Menschen mit niedriger Qualifikation auf 32 Prozent und bei Ausländern auf 32 Prozent. Als ein relativ neues Phänomen wurde die Armutsentwicklung bei Rentnern als alarmierend angesehen.
Ein Entwurf des fünften "Armuts- und Reichtumsbericht" wurde im Herbst 2016 vom Arbeitsministerium überarbeitet, es gibt unterschiedliche Vorwürfe über Schönfärberei.
Auch Kinder sind betroffen. Zwei Millionen Kinder und Jugendliche bekommen Hartz IV. In Ostdeutschland sind bis zu 19 Prozent der Kinder von Kinderarmut betroffen im Ruhrgebiet leben 35 Prozent der Kinder in Armut.
Immer mehr Menschen drohen in die Armut abzusteigen. Bei rund 550.000 Senioren in Deutschland reicht die Rente zum Leben nicht aus.
Die Armutsquote von Rentnern stieg zwischen 2005 und 2015 von 10,7 Prozent auf 15.9 Prozent, damit um 49 Prozent an. Nun ist eine Studie der Bertelsmann-Stiftung erschienen die prognostiziert die Altersarmut würde in den kommenden Jahren von heute 16 auf 20 Prozent ansteigen. Besonders betroffen sind alleinstehende Frauen bis 2036 soll demnach der Anteil, der Frauen, die von staatlichen Leistungen abhängig werden auf 27,8 Prozent ansteigen, heute liegt sind es bereits 16,2 Prozent.