Obwohl nachwievor große Unklarheit darüber herrscht, ob Berliner Schulen nach den Osterferien wieder geöffnet werden, will die Berliner Senatsverwaltung stumpf an den ursprünglichen Terminen für die Abschlussprüfungen festhalten. Das bedeutet im wesentlichen Prüfungen bereits im Mai, nach 5-7 Wochen ohne Schule. Besonders hart trifft diese Gemeinheit die Kinder von Arbeitern, Hartz-IV-Beziehern und Geflüchteten, die Zuhause nicht über die nötige technische Infrastruktur für "Homeschooling" verfügen und keine Eltern haben, die ihnen mal eben das Plusquamperfekt erklären können (Dem Volke Dienen berichtete bereits).
Berliner Schulen dürfen seit Wochen nichtmal von Lehrern betreten werden.
Umso berechtigter ist die Forderung des Landesschülerausschusses (LSA), die Prüfungen im Sinne eines Nachteilsausgleiches ausfallen zu lassen. Das Abschlusszeugnis soll stattdessen aufgrund der Vornoten ausgestellt werden. Zusätzlich wird eine freiwillige Prüfung vorgeschlagen, die zu 10% in die Note zählt und auch postalisch abgelegt werden kann. Leider entwaffnet sich der LSA im nächsten Schritt selbst, anstatt diesen berechtigten Forderungen Nachdruck zu verleihen. Demonstrationen werden aufgrund der sogenannten Coronakrise von vornherein ausgeschlosssen. Stattdessen sollen Beschwerde-Mails an die Bildungssenatorin geschickt werden, die Schülerschaft soll zu Bittstellern erniedrigt werden. Wirksame Mittel, wie die Androhung eines Prüfungsboykotts, werden gar nicht erst erwägt.
Der LSA an seinem Geburtsfehler. Sie ist weniger ein Machtorgan der Schülerschaft als ein Instrument des imperialistischen Staates die Jugend mit Scheindemokratie zu blenden. Die Schüler müssen sich eigene Organe schaffen, die ihre Interessen gegen den Staat wirksam durchsetzt, anstatt mit ihm zu kollaborieren. So können sie ihren Beitrag zu einer strahlenden Zukunft im Kommunismus leisten.