Wir publizieren hier eine Leserzuschrift, die uns zugeschickt wurde.

 

Am letzten Wochenende war ich mit einem Freund an der Weser entlang spazieren. Das Wetter war gut und wir wollten die Sonne etwas genießen. Viele Leute waren draußen und saßen am Fluss. Eine Sache, die auch der Polizei nicht entgangen ist, wie sich später noch

zeigen sollte. Nachdem wir ein bisschen spaziert waren, trafen wir zwei Bekannte, zu denen wir dann gingen. Wir standen in der Folge in einem Kreis zu viert, allerdings mit großem Abstand, weit mehr als die vorgeschrieben 1,50 Meter. Nicht mal fünf Minuten dauerte es, da fuhr plötzlich ein Streifenwagen der Polizei auf uns zu. Sie stiegen aus, wollten unsere Ausweise haben und wiesen uns darauf hin, dass wir uns Illegal versammelt hätten, da wir zu viert seien. Da ist auch der große Abstand zwischen einander egal. Ein Freund versuchte dann direkt, die Polizisten dazu zu überreden, es doch bei einer mündlichen Verwarnung zu belassen. Doch das gehe wohl nicht. Die Fälle werden von der Polizei nur aufgenommen und gehen dann ans Ordnungsamt. Die entschieden dann, was mit dem Fall passiert bzw. welches Strafmaß verhängt wird, sagte einer der Polizisten. Wir müssten uns laut ihnen auf ein Bußgeld zwischen 50 und 150 Euro einstellen. Anschließend fragten die Polizisten, ob die Adressen, die auf unseren Personalausweisen angegeben sind, noch aktuell wären und wollten im gleichen Zuge unsere Handynummern wissen. Sie fragten einfach, als wäre das ganz selbstverständlich und normal. Als wäre es nie anders gewesen. Erst als ich sagte, dass ich meine Handynummer nicht angeben möchte, sagte einer der Polizisten, dass ich dazu auch nicht verpflichtet sei. Zu guter Letzt erhielten wir von den Polizisten noch einen Platzverweis bis zum nächsten Morgen um sechs. Wenn wir diesen brechen und von ihnen wieder aufgegabelt werden würden, müssten wir die Nacht in der Zelle verbringen. Damit war die Kontrolle dann beendet und wir mussten uns in Zweiergruppen von dem Ort entfernen. Die Polizei fuhr dann weiter und blieb nur einige Meter weiter wieder stehen, um die nächste „Corona-Kontrolle“ durchzuführen.

Das Ganze war letztlich keine große Sache. Doch vor allem zwei Dinge sind beachtlich: Zum einen werden die Fälle, wie die Polizei sagte, an das Ordnungsamt weitergegeben, die dann über das Strafmaß entscheiden sollen. Aber wie kann es sein, dass die Polizei kontrolliert, das dann dem Ordnungsamt meldet und die dann einfach entscheiden dürfen. Weder war das Ordnungsamt dabei, noch findet irgendeine Kontrolle oder Beweissicherung statt. Das Ordnungsamt bittet die Kontrollierten dann einfach willkürlich zur Kasse. Was hat das mit Rechtsstaatlichkeit zu tun?! Die andere Sache ist die Sache mit den Handynummern. Wie schon gesagt fragten die Bullen nach den Handynummern als wäre das ganz normal, so als müsste man sie mit angeben. Doch wie sich dann auch herausstellte, besteht dafür überhaupt keine Verpflichtung. Sie fragen einfach mal und gucken, ob sie damit durch kommen. Ob sie das dürfen oder nicht, scheint ihnen egal zu sein. Es kann nicht sein, dass die Bullen auf einmal alles machen können, wie es ihnen gefällt, egal ob Ausnahmezustand oder nicht, egal ob Corona oder nicht. Und mit dem Schutz der Gesundheit der Menschen haben diese Dinge schon gar nichts zu tun.