Am 15.05. haben überwiegend rumänische Landarbeiter die Arbeit auf einem Betrieb in Bornheim niedergelegt. Sie weigerten sich an diesem Tag, in die Busse zum Spargelfeld zu steigen. Ihr Streik richtet sich vor allem gegen die unheimlich mickrige Entlohnung des anstrengenden Spargelstechens. Nach einem Monat Arbeit hätten sie nur zwischen hundert und dreihundert Euro ausgezahlt bekommen. Mit wütenden "Money, money!"-Rufen machten die Arbeiter ihrem Ausbeuter klar, sich das nicht weiter gefallen zu lassen. Dieser Widerstand kommt nicht überraschend, tauchen doch immer wieder Berichte über Saisonarbeiter auf, die schlecht entlohnt und in einer Weise einquartiert werden, die unwürdig und gesundheitsgefährdend ist. Einen Rumänen kostete dies kürzlich sogar das Leben.

Der Betriebsleiter reagierte auf Gutsherrenart und rief die Bullen als Streikbrecher, die auch prompt mit zwanzig Gestalten anrückten. Laut bürgerlicher Medien wurden so "die Wogen aber geglättet." Was vermutlich heißt, dass sie die Arbeiter eingeschüchtert und den Betriebsleiter vor der wütenden Konfrontation geschützt haben. 

Spargel

Wohncontainer neben einem Spargelfeld

Dieser Vorfall demonstriert einmal mehr das Wesen des deutschen Imperialismus. Ausländische Arbeiter werden nicht nur durch Kapitalexport in ihren Heimatländern ausgebeutet; Sie werden auch in großer Zahl nach Deutschland geholt, um die miesesten Jobs zu erledigen, die man hier kaum einem andrehen kann. Dieses "Wirtschaftwunder" ermöglicht der Bourgeoisie auch in arbeitsintensiven Branchen im Inland noch Profite. Der imperialistische deutsche Staat schafft dafür die notwendigen Bedingungen, zum Beispiel die Einreiseerlaubnis trotz covid-19, und schickt seine Knüppelgarden, wenn sich Saisonarbeiter nicht ans deutsche Duckmäusertum anpassen, sondern wenigstens nicht schlechter als einheimische Arbeiter entlohnt werden wollen.