Die Linkspartei [abgekürzt PDL] ist eine revisionistische Partei. Sie möchte keine Avantgarde-Partei des Proletariats sein, will nicht die Produktionsmittel vergesellschaften und auch keine proletarische Revolution. Das macht sie tragfähig für diesen Staat, und deshalb darf sie auch im Parlament mitreden.
Sie bewegt sich im Rahmen der Verfassung und bleibt entgegen der KPD, die 1956 in Deutschland verboten wurde, auch weiterhin erlaubt. Die Linkspartei stellt keine Gefahr für die Bourgeoisie dar. Die praktische Politik der PDL in Berlin und Thüringen zeigt einträchtig ihre sozialdemokratische Ader. Denn selbst als Regierungspartei kommt sie nicht über ein paar soziale Reförmchen hinaus, die mitnichten irgend etwas an der sozialen Misere des Proletariats und der Unterdrückten hierzulande ändert. Ihre Führungsfiguren schwingen große soziale Reden, zeigen in der Praxis aber ihre insgeheime Liebe für diesen Ausbeuterstaat. Warum auch nicht? Sie werden schließlich fürstlich für ihre soziale Untätigkeit entlohnt.
Dietmar Bartsch, seines Zeichens Linken-Fraktionsschef, unterstreicht dabei deutlich den politischen Einschlag seiner Partei. Während die neugewählte SPD-Vorsitzende Saskia Eskens zögerlich die Polizei hierzulande kritisiert und ihr „latenten Rassismus“ unterstellt, springt die formal linkere Partei der Schlägerbande des Kapitals (d.h. Polizei) zur Seite und fordert sogar „mehr Anerkennung“, also Wertschätzung, für ihre Arbeit. Und das ist Herrn Bartsch nicht ausversehen rausgerutscht, sondern steht bis dato noch immer auf seinem offiziellen Twitter-Accout für alle zu lesen. (https://twitter.com/DietmarBartsch/status/1270298917356343299)
Während Weltweit Menschen von Bullen erschossen, erdrosselt, vergewaltigt (vgl. z.B. https://www.mdr.de/thueringen/mitte-west-thueringen/arnstadt-ilmkreis/prozess-polizisten-vergewaltigung-100.html ) und verkrüppelt werden (man denke an die Gummigeschosse der Polizeieinsätze in den USA oder auch in Frankreich, zuletzt während der Gelbwestenproteste), fällt dem ‚linken‘-Vorsitzenden hierzulande nichts Besseres ein, als mehr Anerkennung für diese Mörderbande zu fordern.
Dass von solch einer ‚Links‘partei nichts zu erwarten ist, ist jedem klar, der sich ein wenig mit der Geschichte der revolutionären Bewegung hierzulande auskennt. Die größten Verräter an der kommunistischen Sache waren stets die, die sich verbal als die besseren Kommunisten gaben, in der Praxis aber immer ihre Staatstreue gegenüber der Bourgeoisie unter Beweis stellte. Eduard Bernstein, der dem Revisionismus seinen Namen gegeben hat, und Karl Kautsky, der ehemals eine führende Figur in der damals noch revolutionäre SPD gewesen ist, dann aber für den Burgfrieden und die Kriegskredite im Interesse des Kaptals im Vorlauf zum ersten Weltkrieg warb und stimmte, zeigen Einträchtig in, in welchen Pfaden und welcher Tradition die heute ‚Links‘Partei steht. Sie stehen den damaligen Verrätern an der kommunistischen Sache in nichts nach.
In diesem Sinne sollten wir uns alle des wunderbaren Gedichts Bertolt Brechts „der schlimmste Feind“ erinnern:
Der schlimmste Feind, den der Arbeiter hat,
das sind nicht die Soldaten;
es ist auch nicht der Rat der Stadt,
nicht Bergherrn, nicht Prälaten.
Sein schlimmster Feind steht schlau und klein
in seinen eignen Reihn.
Wer etwas diskutieren kann,
wer einmal Marx gelesen,
der hält sich schon für einen Mann
und für ein höheres Wesen.
Der ragt um einen Daumen klein
aus seinen eignen Reihn.
Der weiß nichts mehr von Klassenkampf
und nichts von Revolutionen;
der hat vor Streiken allen Dampf
und Furcht vor blauen Bohnen.
Der will nur in den Reichstag hinein
aus seinen eignen Reihn.
Klopft dem noch ein Regierungsrat
auf die Schulter: »Na, mein Lieber ... «,
dann vergißt er das ganze Proletariat –
das ist das schlimmste Kaliber.
Kein Gutsbesitzer ist so gemein
wie der aus den eignen Reihn.
Paßt Obacht!
Da steht euer Feind,
der euch hundertmal verraten!
Den Bonzen loben gern vereint
Nationale und Demokraten.
Freiheit? Erlösung? Gute Nacht.
Ihr seid um die Frucht eures Leidens gebracht.
Das macht: Ihr konntet euch nicht befrein
von dem Feind aus den eignen Reihn.