Ecuador
Am vergangenen Sonntag fanden in Ecuador Parlamentswahlen statt. Während die Stimmen derzeit gezählt werden und derzeit kein endgültiges Ergebnis vorliegt, haben Genossen in Ecuador in den Wochen vor den Wahlen mehrere Maßnahmen ergriffen, um die Wahlen zu boykottieren und die aktuellen Bedingungen im Land anzuprangern.
Arbeiter im Gesundheitssektor folgten einem Aufruf der Föderation des Gesundheitspersonals von Pichincha am 3. Februar zu einem Marsch, der zum Präsidentenhaus führte, und forderten die Entlassung des Gesundheitsministers Juan Carlos Zevallos wegen seiner Rolle bei der Misswirtschaft der Pandemie, die zu Engpässen in Krankenhäusern, mangelnder Versorgung und Ausstattung von Ärzten und Gesundheitspersonal führt und ausserdem Unterschlagung und Missbrauch öffentlicher Güter und Dienstleistungen beinhaltet. Während andere keine Impfstoffe erhielten, landeten sie in den Taschen der Familie und der Geschäftspartner des Ministers.
Am 5. Februar wurde ein Bericht über die Aktionen des „Komitees der armen Bauern" (COMITÉ DE CAMPESINOS POBRES) in der Gemeinde Paragachi, Pimampiro, Imbabura, veröffentlicht, in dem der Kampf um die Rückeroberung des Landes für die Bauern detailliert beschrieben wird. Die Bauern haben Verteidigungspositionen eingerichtet, um sich dem Apparat des alten bürokratischen Staates zu stellen, der bereits seine Maschinerie der rechtlichen Mittel und repressiven Drohungen in Gang setzt. Darüber hinaus versucht der Staat, lokale Gemeindevorsteher zu mobilisieren, um zu versuchen, die kämpferischen Bauern und ihren gerechten Kampf zu isolieren.
Mexiko
Letzte Woche wurde von mexikanischen Genossen ein Video des Treffens „Demokratischen und Volksjugend“ (juventud democrática y popular) am 26. Januar veröffentlicht, an dem Organisationen wie die Volksjugendbrigaden und die Volksstudentenbewegung teilgenommen hatten. Die Veranstaltung diente dazu, die Entwicklungen in den Volkskriegen zu diskutieren und den proletarischen Internationalismus weiter voranzutreiben, indem ein Schwerpunkt auf die Internationale Woche der Solidarität mit den politischen Gefangenen Palästinas gelegt wurde.
Brasilien
Berichten aus der letzten Woche zufolge wurden die Bauern von Camp Manoel Ribeiro erneut von den Schlägern der örtlichen Grundbesitzer von Nossa Senhora mit einschüchternden Gesten konfrontiert. Um den Druck auf die Bauern aufrechtzuerhalten, haben hochbewaffnete Banditen zusammen mit uniformierten Polizisten ihre Belästigungen und Überfälle fortgesetzt.
Am Abend des 30. Januar bemerkten die Einwohner eine Drohne, die über das Lager flog, um die dort lebenden Menschen auszuspionieren. Als Reaktion darauf wurden Feuerwerkskörper und Steine auf das Überwachungsgerät geschleudert. Zwei Tage nach der Invasion der Drohne, am Morgen des 2. Februar, wurden im Lager Schüsse abgefeuert. Anschließend wurden zwei Autos, eines der Umweltpolizei und ein nicht gekennzeichnetes Fahrzeug, an der Zufahrtsstraße zum Lager stationiert gesehen.
In der Region verbreitete Informationen deuten darauf hin, dass die Polizei in der Gemeinde Chupinguaia vom örtlichen Landlord als Sicherheitsdienst eingestellt wurde, da zwei Polizeifahrzeuge die Lastwagen, die Soja für sein Eigentum transportieren, eskortieren sollen.
Chile
In den letzten Tagen hat der Protest der Menschen nach dem Mord an dem Straßenkünstler Francisco Martínez durch die Polizei massiv zugenommen. In der Stadt Panguipulli in der Region Los Rios im Süden Chiles machte sich die empörte Bevölkerung auf den Weg zur Carabineros-Kaserne, zu den städtischen und anderen öffentlichen Gebäuden. Inzwischen hat sich der Protest bereits auf andere Städte des Landes ausgeweitet.
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Zu den Protesten führte folgendes Ereignis: Francisco Martínez übte im Herzen der Stadt seine Straßenkunst aus, als die Polizei ihn belästigte. Er sollte seine Identität preisgeben, was er verweigerte. Anschließend wurde er fünf mal aus nächter Nähe angeschossen und dadurch geötet. Anfangs versuchte die Polizei, die Lüge zu verbreiten, dass sie in „legitimer Selbstverteidigung“ gehandelt hätten, da der Straßenkünstler sie angeblich angegriffen hätte. Diese Geschichte wurde jedoch von den Zuschauern gerügt, die Videoaufnahmen des Vorfalls machten. Der Bürgermeister der Stadt, Rodrigo Valdivia (Mitglied der „Sozialistischen Partei“), machte kurz darauf in einem Pressegespräch klar, worum es ging: Die Hauptfrage wäre, die Ordnung aufrechtzuerhalten und die Normalität wieder einzuführen.
Seine Ansichten empörten viele Leute noch mehr, welche am Freitag gegen diesen ungerechtfertigten Mord protestierten. Daher musste die Feuerwehr kurz vor 23 Uhr am Freitagabend melden, dass das örtliche Polizeigericht, die Post, das Trinkwasserunternehmen ESSAL, das Standesamt und andere öffentliche Ämter gleichzeitig in der Stadt brannten. Die BCI-Bank wurde auch von Demonstranten angegriffen. Während die Feuer loderten, war die Polizei in Konfrontationen mit Demonstranten verwickelt. Alle öffentlichen Gebäude der Stadt wurden während des Protests niedergebrannt. Am vergangenen Samstag gab es eine Welle von Solidaritätsaktionen anderer Straßenkünstler. Die Beerdigung von Francisco Martínez am Sonntag wurde von Tausenden besucht, ebenso wie die großen Proteste, zu denen am Montag in vielen Teilen des Landes aufgerufen wurde.
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