Wir veröffentlichen an dieser Stelle eine Übersetzung eines Textes der Volksfrauenbewegung (Movimento Feminino Popular; MFP) aus Brasilien. Teile daraus wurden bereits in der Roten Post veröffentlicht. Hier folgt nun die vollständige Übersetzung.
„Postmodernismus“ und Feminismus: Individualismus und Relativismus im Dienste des Imperialismus
Der Postmodernismus entstand als bürgerliche philosophische Strömung in der Zeit nach dem Ende des zweiten imperialistischen Weltkriegs, mit dem Pessimismus, der einen Teil der Intelligenz angesichts des durch die imperialistischen Kriege verursachten Unheils ergriff, und vor allem nach dem 20. Kongress der KPdSU, als Chruschtschow seinen Hass auf den Marschall und großen Genossen Stalin entfesselte und Lügen aller Art verbreitete, mit dem Ziel, den Sozialismus auszulöschen und den Kapitalismus im sowjetischen Mutterland wiederherzustellen. Der französische Philosoph Jean-François Lyotard, der in den 1950er Jahren in den militärischen Reihen einer „sozialistischen“ Anti-Stalin-Gruppe in Algerien stand, war der erste, der Ende der 1970er Jahre den Begriff „Postmodernismus“ prägte, der in den 1980er und 1990er Jahren vor allem an den Universitäten immer mehr an Bedeutung gewann. In dieser Zeit bildeten der Zusammenbruch des russischen Sozialimperialismus, der die USA in die Lage versetzte, die einzige hegemoniale Supermacht des Imperialismus auf der Welt zu sein, sowie der Fall der Berliner Mauer – Ereignisse, die weithin als das angebliche „Scheitern des Sozialismus“ oder das „Ende des Realsozialismus" propagiert wurden – die Grundlage für die Einleitung einer allgemeinen Offensive des Imperialismus, die mit dem kapitulierenden Revisionismus und der Kirche konvergierte. Diese Offensive wurde mit Nachdruck als der Eintritt der Welt in eine „Neue Weltordnung“ angekündigt, in der die „Globalisierung“ die Ausweitung der brüderlichen Beziehungen zwischen den Nationen bedeuten würde und das „Ende der Geschichte“ pompös verkündet wurde, mit dem der Kapitalismus endgültig das letzte der bestehenden Gesellschaftssysteme sein würde.
Als Teil des Krieges niedriger Intensität (KNI), den der Imperialismus in dieser Zeit führte, spielte der Postmodernismus auf theoretischer und ideologischer Ebene eine unterstützende Rolle für den Revisionismus, in dem Sinne, dass er versuchte, die Massen vom revolutionären Weg abzubringen, indem er die Möglichkeit einer radikalen Umgestaltung der Gesellschaft als Ganzes leugnete und Veränderungen nur auf lokaler, partikularer Ebene zuließ, durch kleine Auseinandersetzungen für „Mikromächte“ (in Unternehmen, am Arbeitsplatz, in Familien usw.). Indem sie das „Scheitern“ der sogenannten „Metanarrative“ propagierten, um den Marxismus in seinem Kern anzugreifen, behaupteten die Verfechter des Postmodernismus die theoretische und praktische Unmöglichkeit, die sozialen Grundlagen und Strukturen einer bestimmten Gesellschaft zu kennen, weshalb es nicht möglich sei, sie als Ganzes zu verändern. Der daraus entstehende Lokalreformismus gleicht also dem des Revisionismus, obwohl dieser versucht, sich als „marxistisch“ auszugeben, während die Postmodernisten den Marxismus und die Wissenschaft im allgemeinen offen leugnen und die „Erfahrungen“ und „individuellen Erfahrungen“ in den Vordergrund stellen. Der Sozialismus wird von den Postmodernisten nicht als konkrete Möglichkeit der gesellschaftlichen Verwirklichung dargestellt, sondern als bloße „Spekulation“ oder „Hypothese“, wobei alle Wissenschaft und die gigantischen Errungenschaften der Menschheit in den Jahrzehnten des Aufbaus des Sozialismus im 20. Jahrhundert ignoriert werden, im Namen eines angeblichen Bruchs mit den Idealen der Aufklärung.
Für die Postmodernisten sind alle Arten der Interpretation der Natur oder der Realität gleich gültig, da es keine objektive Wahrheit über die Phänomene gibt, sondern nur verschiedene Standpunkte oder verschiedene „Diskurse“ über sie. Indem der Postmodernismus die Möglichkeit menschlichen Wissens über die Natur und die Gesellschaft ablehnt und das Ende der universellen Wahrheit verkündet, verteidigt er die Existenz von nur partikulären und subjektiven „Diskursen“ als lokale und immer „kontingente“ (instabile, vorläufige) Standpunkte und geht damit bis zum Extrem des idealistischen und subjektivistischen bürgerlichen Relativismus.
Die Sprache ist für die meisten Postmodernisten von zentraler Bedeutung, denn für sie ist es der Diskurs, der das konstruiert, was wir Realität nennen. Auf diese Weise werden die postmodernen politischen „Strategien“ auf die Krümel der „Eingliederung kultureller und identitätsbezogener Forderungen“ durch den alten Staat und den Imperialismus reduziert, indem sie die Änderung von Nomenklaturen oder, wie sie sagen, die „Umdeutung“ von „offenen Konzepten und Fluiden“ in den Mittelpunkt stellen und den Kampf der Massen, und unter ihnen den der Frauen des Volkes, auf das Feld des bloßen „diskursiven Disputs“ oder der „Dekonstruktion“ und „Umdeutung“ von Konzepten verlagern.
Postmodernistischer Individualismus und Imperialismus
Der Postmodernismus ist die maximale Verschärfung des Individualismus in der Periode der letzten Krise des Imperialismus. Für postmodernistische Intellektuelle wie Lipovetsky war der Individualismus, der von der Bourgeoisie im Zuge der Französischen Revolution eingeführt wurde, zu „begrenzt“, und der postmodernistische Individualismus ist „total“ oder „unbegrenzt“. Schließlich hat die damalige revolutionäre Bourgeoisie nicht nur die individuelle Freiheit verkündet, sondern auch (zumindest in Worten) die Gleichheit und Brüderlichkeit unter den Menschen verteidigt (was aufgrund der sozialen Verpflichtung, die die letztgenannten Banner fordern, einige Einschränkungen für das Individuum bedeuten würde, was von den Postmodernisten als „totalitärer“ Terror angesehen wird). Wie sich den Massen von Arbeitern und Bauern, die an den bürgerlichen Revolutionen teilnahmen, schnell offenbarte, bestand das Wesen der Ausbeuterklasse der Bourgeoisie darin, dass sie sich, sobald sie die politische Macht übernommen und die Feudalherren enthauptet hatte, ausschließlich als Verteidiger ihrer individuellen Freiheit zeigte, deren Zentrum die Freiheit der Ausbeutung ist, so dass Gleichheit und Brüderlichkeit für die Klassen des Volkes bis heute eine Totgeburt sind, ebenso wie die viel gepriesene „Freiheit“, die für die Armen in ihrer vollen Bedeutung nicht existiert.
Für die „Postmodernisten“ gilt jedoch jede Situation, die die Unterordnung persönlicher, individueller Interessen unter einen gemeinsamen Nutzen verlangt, als inakzeptable „Tyrannei“ und „Totalitarismus“, während die Unterordnung von Millionen von Massen unter die kleinlichen Wünsche und Diktate einer kleinen Handvoll von Individuen in der Welt von ihnen als „Freiheit“ eingestuft wird. In der Tat ist dies die einzige Freiheit, für die die imperialistische Bourgeoisie (und ihre postmodernistischen Apologeten aus der Akademie) eintritt: die Freiheit des Individuums (der Großbourgeoisie und der anderen herrschenden Klassen natürlich), die riesige Mehrheit der Menschen auszubeuten (die, wie in der klassischen Sklaverei, weiterhin als seelenlose Wesen betrachtet werden – oder als Wesen ohne Individualität, für unsere Postmodernen).
Der extreme Individualismus wird von den Postmodernisten als (wünschenswerter) Prozess der „Personalisierung“ gerechtfertigt, bei dem der Einzelne angeblich eine Reihe von „Optionen“ vorfindet und „frei“ wählen kann, welche davon er oder sie konsumieren möchte. Der vom Imperialismus geförderte Konsumismus, der Tausende von Menschen krank gemacht hat, geht Hand in Hand mit der Verschärfung des Individualismus.
Das individuelle hedonistische Verlangen, die Suche nach unmittelbarem Vergnügen um jeden Preis, ohne sich um die moralischen, politischen oder sozialen Folgen zu kümmern, wird durch die individualistische Maxime gerechtfertigt, dass „jeder Mensch das Recht hat, sich nicht für andere zu interessieren“.
Die Apologie der Apathie und der sozialen Gleichgültigkeit, die von den Postmodernisten in der Akademie vorgetragen wird, soll die Entpolitisierung und die Entfremdung von der Klasse fördern und die ungesunde soziale Isolation rechtfertigen, in die Millionen von jungen Menschen in der Welt von heute versinken, in einem verzweifelten Versuch, den moralischen, politischen und sozialen Rückzug zu fördern, insbesondere bei der Jugend. Doch während sie vergeblich verkünden, dass es keine Klassen und keinen Klassenkampf mehr gibt, dass keine soziale Revolution möglich ist, und dass dies das Motto und das verhängnisvolle Schicksal der „neuen Ära“ der Postmoderne, der egoistischen und individuellen „Kultur des Glücks“ ist, geben sie nur sich selbst offen zu erkennen und entblößen das Wesen der imperialistischen Bourgeoisie als die ausbeuterischste und reaktionärste Klasse der Geschichte. Darin liegt auch die Quelle ihres offensichtlichen Scheiterns: Während sie versuchen, diese verkommene Ideologie im Schoß der Klassen des Volkes zu verbreiten, leisten diese weiterhin Widerstand, und widersetzen sich weiterhin kollektiv, wahrhaftig als das Neue in der Gesellschaft, in einer Art und Weise, die dem Alten in jeder Hinsicht überlegen ist. Der Sozialismus ist jung, der Kommunismus kommt, ob es den Herren bürgerlichen Halbintellektuellen gefällt oder nicht.
Die Propaganda der angeblichen „Optionen“ und der „freien Wahl“, „man selbst zu sein“, „so zu leben, wie man will“ oder der „Möglichkeit, ohne von anderen abhängig zu sein“, sind alles apologetische Ausdrücke der Postmodernisten und ihrer angeblichen „individuellen Freiheit“ für die „Eroberung der persönlichen Identität“, wobei diese Identität immer „fluide und variabel“ ist – was das Maximum der Verwirklichung des Subjekts wäre. Der Mensch hört auf, ein soziales Wesen zu sein, wie Marx wirklich tiefgründig analysiert hat, und wird zum „individualisierten Individuum“ der Postmoderne – was immer das auch heißen mag!
Doch sehen wir: Es ist das imperialistische System selbst, das die größte ideologische Unterdrückung auf die Menschen ausübt, denn indem es seine angebliche „individuelle Freiheit“ propagiert, versucht es nur, die Massen zu isolieren, um sein verrottetes System der extremen Verletzung der grundlegendsten Rechte der Menschen zu erhalten. Wie sogar einige postmoderne Ideologen zaghaft zugeben, ist diese Freiheit je nach den sozialen Bedingungen begrenzt, aber sie geben das Unvermeidliche nicht zu: Nun, ihr Herren, wenn die individuelle „Freiheit“ in unserer Gesellschaft nicht alle in gleicher Weise erreicht (was für den Marxismus eine offensichtliche und grundlegende Frage ist, da wir in Wirklichkeit in einer Gesellschaft antagonistischer sozialer Klassen leben), dann hat dies zur Folge, dass sich die Massen mit noch größerer Klassenwut gegen Sie wenden werden, da der Anreiz zum Konsum und zu anderen Werten sozialer Vergeblichkeit auch zu einer Quelle der Infragestellung eben dieser Ordnung wird, die Sie vergeblich zu rechtfertigen und zu verteidigen versuchen.
Schließlich sollten sich Postmodernisten, die behaupten, dass „individuelle Interessen“ Vorrang vor den Interessen haben sollten, die auf das kollektive Wohlergehen ausgerichtet sind, fragen: Wie kann eine solche Gesellschaft gedeihen? Sich selbst erhalten? Sie ist zum Scheitern verurteilt!
Mit dem Sieg des Sozialismus in fast der Hälfte der Welt bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, mit dem die kollektiven Interessen der Klasse an die erste Stelle gesetzt wurden (und zwar nicht nur theoretisch, sondern in der Praxis), konnte die große Mehrheit der Menschen (individuell und kollektiv) nur auf diese Weise die größten Errungenschaften der Weltgeschichte erleben. Zum ersten Mal und millionenfach nahmen Männer, Frauen, Kinder, Alte, alle am bewussten Aufbau der Gesellschaft teil, beteiligten sich an der gesellschaftlichen Produktion (nicht mehr als Ausgebeutete!), an der Erarbeitung technischer und wissenschaftlicher Kenntnisse, an Kunst und Kultur in einem nie zuvor gesehenen Ausmaß, auf allen Ebenen der formalen Bildung und in allen Bereichen und Gebieten des Wissens und der Gesellschaft.
Wie sehr sie auch ihre „Post-Wahrheiten“ verbreiten, in denen die Versionen der Tatsachen wichtiger sind als die Tatsachen selbst, und weiterhin Lügen über die Eroberungen der Massen mit den demokratischen und sozialistischen Revolutionen des 20. Jahrhunderts verbreiten, es wird ihnen nicht gelingen, die Realität zu annulieren, sie auszulöschen oder ihre Entwicklung zu verhindern. Das hat der Nazi Joseph Goebbels versucht, für den „eine tausendmal wiederholte Lüge zur Wahrheit wird“ – er wurde von den Sowjets und dem antifaschistischen Widerstand in dutzenden von Ländern besiegt; genauso wie der „Bush-Sohn“ und das gesamte Pressemonopol es versuchten, indem sie den lügnerischen Vorwand der Existenz chemischer Massenvernichtungswaffen im Irak erfanden, um ihre imperialistische Invasion zu rechtfertigen – und sie wurden vom nationalen irakischen Widerstand vertrieben; genauso wie der Angeber Trump und seine Entourage der rechtsextremen Anhänger in Brasilien versuchten, reaktionäre Putsche gegen das Volk durchzusetzen, ebenfalls erfolglos. Sehen wir uns die Postmodernisten an, die ihnen mit ihrem Relativismus, dass „es keine universelle Wahrheit gibt“, „jeder Diskurs gleichermaßen akzeptabel ist“, und diesem „unbegrenzten Individualismus“ Munition und theoretische Rechtfertigung geben, wenn nicht die reaktionärsten Bourgeois, Faschisten und Imperialisten!
Hedonismus und die falsche sexuelle Freiheit der Postmodernisten
Eine sehr offensichtliche Konsequenz des postmodernistischen Individualismus ist heute die Betonung des Konsums, der auf individuelles und hedonistisches sexuelles Vergnügen abzielt, was dazu führt, dass der Körper, insbesondere der weibliche Körper, zu einer profitablen Ware und zu einem Objekt obsessiver und unterdrückerischer Anliegen wird, vor allem bei Frauen und jungen Menschen im allgemeinen. Nun ist das in der "Postmoderne" nichts Neues, schließlich wurden die ästhetischen Normen der herrschenden Klassen schon immer der gesamten Gesellschaft aufgezwungen, insbesondere den Frauen aufgrund der sexuellen und reproduktiven Rolle, die uns seit Beginn der Geschichte des Privateigentums zugewiesen wurde.
Wie jedes System, das sich in einer endgültigen Krise befindet, werden die sexuelle Attraktivität, der Verfall der affektiven Beziehungen und der Körperkult als integrale Bestandteile eines dekadenten Imperiums am stärksten verschärft. In dieser Hinsicht sind Frauen und Jugendliche einem besonderen ideologischen und kulturellen Angriff ausgesetzt, der versucht, sich als „innovativ“ auszugeben, für angebliche „Entscheidungen der neuen Generation“ und angebliche „sexuelle Freiheit“ gegen alle Normen, „Liebe, frei“ von Verantwortung, gegen „alle Moral“, die aber nichts anderes sind als Neuauflagen der vorherrschenden bürgerlichen individualistischen Moral, in der das individuelle Vergnügen im Mittelpunkt steht und die Sorge um den anderen als „Moralismus“ oder „Traditionalismus“ gilt, da im Kapitalismus alle Beziehungen entbehrlich sind, oder „fließend“, wie die Postmodernisten behaupten.
Wir, die kämpferischen und revolutionären Frauen des Volkes sowie die bewussten Männer unserer Klasse, müssen sowohl die Verwendung des weiblichen Körpers als Sexualobjekt und Ware als auch die „postmodernen“ Irrtümer (die aus den Ruinen der griechischen Antike wiederaufbereitet wurden) bekämpfen, welche die oberflächliche Beziehungen zwischen Menschen verteidigen, die auf die Erlangung eines rein individuellen Vergnügens ausgerichtet sind, ohne über die Folgen, vor allem für die Frauen, der hedonistischen Praktiken nachzudenken, die vom Imperialismus in der gegenwärtigen Epoche so stark gefördert werden. Die männliche Polygamie und die weibliche Prostitution als direkte Folgen der Entstehung des Privateigentums zu Beginn der Klassengesellschaft werden in unserer Zeit unter neuen Vorzeichen verschärft, und wir werden sie nicht mit weiblicher „Polyandrie“ oder änlichem unter dem postmodernen feministischen Diskurs der „freien Wahl“ der Frau bekämpfen, weil es in der Gesellschaft der Ausbeutung keine echte Gleichheit zwischen Männern und Frauen geben kann! Solche hedonistischen Praktiken sind der Kult des verschärften Individualismus des Postmodernismus und des Imperialismus.
Die Massen unseres Volkes und insbesondere das Proletariat verteidigen Beziehungen, die den Individualismus in all seinen Erscheinungsformen bekämpfen, sei es in der Selbstsucht, die mit dem „zuerst an sich selbst denken“ stimuliert wird, oder in affektiven und Liebesbeziehungen, denn diese müssen auch dazu dienen, unsere Klasse zu stärken, im harten Kampf für die tiefgreifende Umwandlung dieser alten Gesellschaft der Ausbeutung und Unterdrückung! Gegenseitige Hingabe, Solidarität, Respekt und proletarische Loyalität zwischen den Menschen sind Teil der revolutionären Moral der Klasse, während Abkopplung, Gleichgültigkeit, Wegwerfgebrauch von Menschen (auch wenn sie angeblich auf Gegenseitigkeit beruhen!) das Gegenteil davon sind und die Massen ideologisch zersetzen, insbesondere die Jugend, die nach dem Neuen, nach echten radikalen Veränderungen und nach dem Kampf für die Zerstörung des Alten dürstet.
Postmoderner Feminismus und alter bürgerlicher Reformismus
Die politische Konsequenz der postmodernen Positionen, dass „es keine sozialen Klassen und keinen Klassenkampf gibt“, dass „es nur möglich ist, Mikromächte auf lokaler Ebene zu bekämpfen“ und dass „es die Diskurse sind, die die Realität konstituieren“, war die Verteidigung der Pulverisierung der Volksbewegungen und ihre Zersplitterung in verschiedene „Nischen“, je nach der „besondersten“ Besonderheit jedes Segments der Klasse, der Berufsgruppe oder des Geschlechts, der Sexualität, der Rasse usw. Auf diese Weise entstanden in den 1990er Jahren die sogenannten „Neuen Sozialen Bewegungen“ sowie die vom Imperialismus gesteuerten NGO, die sich alle auf ethnische, kulturelle, geschlechtsspezifische und verhaltensbezogene Fragen konzentrierten … im Gegensatz zu den (alten?!) Volks- und revolutionären Bewegungen, die klassenbewusst und kämpferisch sind, wofür es in der Welt und in unserem Land mehrere Beispiele gibt, darunter die MFP selbst!
In der Frauenbewegung gingen die Auswirkungen in die gleiche Richtung, mit dem Aufkommen eines „neuen“ postmodernen Wohlfahrtsreformismus, der sich vor allem auf dem Gebiet der Verteidigung der sogenannten „Identitätspolitik“ positionierte, auf der Suche nach der „Anerkennung der Differenz“ und der „Dekonstruktion“ der „männlichen Sprache“, die vor allem junge Menschen aus dem Kleinbürgertum und dem universitären Umfeld in unserem Land beeinflusst. Der postmoderne Feminismus fördert somit die Illusion eines sozialen Wandels durch die „Umdeutung“ von Zeichen (Begriffen, Wörtern), die angeblich zur individuellen „Empowerment“ von Frauen führen soll. Ein deutliches Beispiel für diese Haltung war der sogenannte „Slutwalk“, bei dem eine mittelmäßige Beleidigung für Frauen einem Marsch den Namen gab, bei dem Frauen begannen, sich selbst als Schlampen zu bezeichnen, in dem Versuch, die soziale Bedeutung des Wortes „Schlampe“ zu verändern, in einer vermeintlichen Haltung des Widerstands gegen den Machismo – und die „revolutionärste“ Aktion, die für postmoderne Feministinnen möglich war!
Einige postmoderne Feministinnen versuchen, die Position der „Umdeutung durch Sprache“, die sich auf die „Anerkennung“ von Begriffen mit neuen Bedeutungen konzentriert, mit der sogenannten „Sozialpolitik der Gleichheit“ zu verbinden. Und was bedeutet das? Bloße Brosamen, die sie als „Umverteilungslösungen“ innerhalb desselben Ausbeutungssystems bezeichnen, d.h. Kompensationspolitiken, die der Imperialismus selbst (durch NGOs und öffentliche Brosamenpolitiken) fördert, um die sozialen Spannungen zu verringern, die seine schwindende Vorherrschaft bedrohen – und die nichts, aber auch gar nichts von den Problemen lösen, die die Frauen des Volkes tagtäglich betreffen!
So können die Verfechter solcher „Politiken“, die dem Opportunismus und dem Revisionismus zugetan sind (die sich den Postmodernismus in der Akademie und in ihren „Verhaltenmustern“ so gut zunutze gemacht haben), zwar nicht das Problem der sozialen Ungleichheit leugnen, die in der Welt eklatant zunimmt, aber sie können auch nicht in der Aufgabe voranschreiten, der Unterdrückung der Frauen ein Ende zu setzen – eine Aufgabe, die nur mit dem Ende des imperialistischen Herrschaftssystems und dem Aufbau des Sozialismus in der ganzen Welt, hin zum Ende der Klassengesellschaft, dem Kommunismus, erreicht werden kann.
Ohne Zweifel, vom kleinbürgerlichen und bürgerlichen Charakter her, sagen postmoderne Feministinnen, dass es nicht möglich ist, die gemeinsamen Bindungen, Forderungen und Ansprüche von Frauen zu identifizieren, sondern nur fragmentierte Teile davon. Für Judith Butler, eine der führenden postmodernen Feministinnen, wäre es „illusorisch“, eine „universelle Struktur der Herrschaftsverhältnisse von Frauen“ zu suchen. Wenn wir nun den Ursprung und die Grundlagen nicht nur der weiblichen Beherrschung, sondern auch der imperialistischen, halbkolonialen und halbfeudalen Herrschaft über unser Land nicht erkennen, wie können wir uns dann organisieren, um dieser Herrschaft über unser Volk ein Ende zu setzen? Genau darin liegt das wichtigste Ziel der Verbreitung des Postmodernismus unter der Intelligenz und der Jugend: der Verzicht auf das Verstehen und die Veränderung der Realität!
Andererseits identifiziert der postmoderne Feminismus, wie alle anderen Strömungen des bürgerlichen und kleinbürgerlichen Feminismus, „Männlichkeit“ oder „hegemoniale Männlichkeit“ als den dominanten Gegenpol zu „Frau sein“ oder „Weiblichkeit“. So stellt die australische Soziologin Raewyn Connell fest, dass „alle Weiblichkeiten in Positionen der Unterordnung unter die hegemoniale Männlichkeit geformt werden“. Für Nancy Fraser ist „Androzentrismus“ die Art und Weise, in der Männlichkeit als vorherrschender kultureller Standard durchgesetzt wird, d. h. „ein kulturelles Wertemuster, das mit Männlichkeit assoziierte Eigenschaften privilegiert, während alles, was als ‚weiblich‘ gilt, abgewertet wird“.
Auf diese Weise reproduziert der postmoderne Feminismus letztlich die alte Leier, dass der Kampf der Frauen gegen die Männer gerichtet ist. Er behauptet, nicht nach den Ursachen und Ursprüngen der Unterdrückung der Frau zu suchen, um zu verbergen, dass er in Wirklichkeit analysiert, dass deren Ursache im Überbau liegt (Sitten, kulturelle Muster, Familientraditionen, affektive und sexuelle Beziehungen usw.), insbesondere in der „männlichen Vorherrschaft“ und der „männlichen“ Definition dieser Muster, wobei sie den gesamten Klassencharakter der Unterdrückung der Frau in der Klassengesellschaft ausblenden. Sie versäumen es jedoch, die Frage zu beantworten, warum solche Praktiken historisch so und nicht anders gebildet wurden. Auch wenn sie behaupten, keine „Essentialisten“ zu sein, können postmoderne Feministinnen nicht leugnen, dass sie am Ende auf die Logik der „Männlichkeit“ als Ursache der Unterdrückung der Frau zurückgreifen, die nichts anderes ist als ein neuer Aufguss der alten reaktionären Theorien über die „überlegene männliche Natur“ und die „minderwertige weibliche Natur“ … um sich der Debatte zu entziehen und ihre eigentliche Position zu verschleiern, behaupten sie wie Butler, dass „die Unterdrückung der Frau weder eine einzige Ursache noch eine einzige Lösung hat“, was dasselbe ist wie die Tatsache, dass sie nichts über die Ursache und die Lösung der Unterdrückung der Frau sagen.
Um ihre Positionen noch diffuser und verworrener zu machen (und jede scheinbare theoretische „Verwirrung“ hat immer eine politische Absicht), behaupten postmoderne Feministinnen auch, dass die „Vielfalt der Unterdrückungen nicht klassifiziert werden kann“. Das heißt, die „Unterdrückungen“ sind so vereinzelt, so individualisiert, dass sie nicht einmal einen gemeinsamen Namen haben können, da dies bedeuten würde, sie auf den „Autoritarismus“ eines „Konzepts“ zu reduzieren, da für die Postmodernisten „die Sprache die Realität formt und einschränkt“. Man müsste also von Feminismen im Plural sprechen, denn es gibt lesbischen Feminismus, schwarzen Feminismus, Transgender-Feminismus, eine Unzahl von Besonderheiten, die nach dieser Position keine „gemeinsame Basis“ haben, aus der sie hervorgehen und sich organisieren könnten.
Nun gut, die Damen Apologeten des Imperialismus, was ihr tut, indem ihr falsche Theorien wie diese „aufstellt“, ist die Spaltung und sogar die Zersplitterung der Klasse und insbesondere der Frauen des Volkes zu fördern, indem ihr direkt zur Aufrechterhaltung desselben Systems beitragt, das Millionen von Frauen des Volkes auf der ganzen Welt auf die barbarischste und abscheulichste Art ausbeutet und unterdrückt. Indem sie Worte und Begriffe wie „Frauen“ und „Unterdrückung“ „zur Diskussion stellen“ wollen, so dass sie in ihrer Bedeutung „dekonstruiert“ werden, gehen sie keinen Schritt zur Überwindung der geschlechtlichen Unterdrückung der Frauen, die die halbe Klasse tagtäglich auf brutale und ganz objektive Weise heimsucht – was von den arbeitenden Frauen leicht erkannt werden kann, auf dem Land und in der Stadt, mit ihren doppelten und dreifachen Fahrten zu anstrengender Arbeit, mit unerhörten Warteschlangen in den Gesundheitssystemen für die medizinische Versorgung ihrer Angehörigen, mit dem Hunger ihrer Kinder, der Kälte, der Gewalt und den Demütigungen aller Art auf allen Kontinenten.
Die Krise des Imperialismus und das Scheitern des Postmodernismus
Was ist das Ergebnis dieser Rechtfertigung des kulturellen Relativismus der Gültigkeit aller „Wahrheiten“ oder „Diskurse“ als gleichermaßen legitim, ohne die Möglichkeit eines kritischen Urteils (sei es vom sozialen, politischen oder moralischen Standpunkt aus)? Im reinsten Nihilismus und der Perspektivlosigkeit der Jugend, die von diesem Phänomen besonders im Zentrum der größten imperialistischen Bestie schwer betroffen ist (siehe die wiederkehrenden Massaker an Kindern und Jugendlichen in US-amerikanischen Schulen), plus individualistischer Hedonismus und die verzweifelte Suche nach individuellen Lustgefühlen um jeden Preis, plus die Offenheit und Toleranzlosigkeit gegenüber dem Wachstum faschistischer Positionen, da es ihr individuelles Recht ist, ihre reaktionären und volksfeindlichen Positionen zu verteidigen (schließlich handelt es sich ja nur um einen weiteren „diskursiven“ Standpunkt? ).
Andererseits kehrt das Gespenst des Kommunismus zurück, um die Welt im Anwachsen und in der Radikalisierung der Kämpfe der Massen für ihre Rechte heimzusuchen, die von den bürgerlichen und bürokratischen Institutionen des alten Staates völlig missachtet wurden, in den Kämpfen für die nationale Befreiung und in den Volkskriegen unter der Führung des Proletariats (jener Klasse, die für die Postmodernisten als solche nie existiert hat!) durch seine marxistisch-leninistisch-maoistischen Kommunistischen Parteien. Und die Frauen des Volkes sind an der vordersten Front all dieser Kämpfe mobilisiert und stehen Schulter an Schulter mit ihren Klassengenossen gegen die bürgerliche, grundbesitzende und imperialistische Herrschaft und für die Verteidigung der proletarischen Weltrevolution!