Neulich hat ein echtes Spektakel in Gelsenkirchen stattgefunden, welches in der internationalen „Linken“ große Aufmerksamkeit bekommen hat.
Wir haben einen passenden Kommentar dazu gefunden, den wir gerne teilen. Natürlich teilen wir nicht alle Ansichten des Verfassers, besonders nicht bezüglich der „revolutionären Vorkämpfer“. Aber trotzdem glauben wir, dass der Artikel den zentralen Punkt trifft.
Wirbt W.I. Lenin wirklich für die MLPD?
Die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) hat einen beachtlichen PR-Erfolg in der bürgerlichen Presse eingefahren, mit der Aufstellung der ersten Lenin-Statue in Westdeutschland vor ihrer Parteizentrale in Gelsenkirchen-Horst. Wie diese „Marxisten-Leninisten“ W.I. Lenin und die anderen Klassiker des Marxismus-Leninismus „ehren“, wird klar, wenn man sich anhört, was „Stefan Engel, Leiter des theoretischen Organs der MLPD“ und langjähriger MLPD-Parteimonarch am vorhergehenden Samstag zur Aufstellung der Lenin-Statue absondert: „Wenn wir uns heute zum Marxismus-Leninismus bekennen, so wissen wir natürlich, dass die Texte, Bücher, Aufsätze und Schriften von Marx und Lenin schon über 100 Jahre alt sind, und in Zeiten geschrieben wurden, die mit den heutigen gesellschaftlichen Verhältnissen nicht mehr vergleichbar sind.“ (Rote Fahne der MLPD 14/2020, S. 26). Also heute laut MLPD heute keine marxistische Kapitalismusanalyse und keine leninistische Imperialismustheorie mehr. Veraltet, da alles seit über 100 Jahren alt ist; aber nun einmal wissenschaftlich – dialektisch-materialistisch – erforscht und bewiesen ….
Stattdessen ist laut S. Engel „dem Marxismus-Leninismus jeder Dogmatismus fremd„. Daher sabotiert die MLPD auch seit Jahrzehnten die wichtigste organisatorische Aufgabe der Kommunisten in der BRD: Schaffung einer einheitlichen Kampfpartei, der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) nach den Prinzipien, die uns unsere revolutionären Vorkämpfer W.I. Lenin, J.W. Stalin, Mao Tse-tung, Ho Chi Minh, Che Guevara, Fidel Castro, Kim Il Sung, Kim Jong Il usw. lehren.
Die MLPD hat gegen diese Lehren des Marxismus-Leninismus immer ihren „eigenen Kopf gebrauchen müssen -so wie es die MLPD seit 38 Jahren macht“ so S. Engel. Dumm nur dass diese Partei z.B. nicht einmal schlüssig erklären kann, was denn der Unterschied zwischen ihrer „neu entdeckten“ – treffender gesagt neu erfundenen – „Lehre von der Denkweise“ und dem proletarischen Klassenbewusstsein sein soll. Da wird auf Glauben statt Wissen gesetzt. Ein typisches Merkmal einer Sekte und nicht einer Partei des Proletariats und der Werktätigen.
So soll dann auch der Antikommunismus mit einer eigens ins Leben gerufenen Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!“ bekämpft werden, wie die Parteivorsitzende Gabi Fechtner erklärt. Aber mit „leckeren Thüringer Würsten, Hähnchen, Börek, Kaffee und Kuchen … Selbstverständlich alles unter konsequenter Beachtung des notwendigen Gesundheitsschutzes“ (Rotes Fahne der MLPD 14/2020, S. 26) kommt man da nicht viel weiter. Denn dazu ist der konsequente politische und ideologische Kampf gegen den Klassenfeind notwendig. Wie der aussehen kann und wie wir W.I. Lenin ehren müssen, zeigt Bert Brecht in seinem Gedicht „DIE TEPPICHWEBER VON KUJAN-BULAK EHREN LENIN“ (Link)
Warum die Medien und „Spender“ des Klassenfeindes einer solchen „Partei“ wie der MLPD so viel Aufmerksamkeit und Geld für ihre Aufstellung einer Lenin-Statue geben, dürfte also klar sein. Dazu W.I. Lenin im Original aus seiner Schrift „Staat und Revolution“ von 1917:
„Die großen Revolutionäre wurden zu ihren Lebzeiten von den unterdrückenden Klassen ständig verfolgt, die ihrer Lehre mit wildestem Ingrimm und wütendstem Hass begegneten, mit zügellosen Lügen und Verleumdungen gegen sie zu Felde zogen. Nach ihrem Tod versucht man, sie in harmlose Götzen zu verwandeln, sie sozusagen heiligzusprechen, man gesteht ihrem Namen einen gewissen Ruhm zu zur „Tröstung“ und Betörung der unterdrückten Klassen, wobei man ihre revolutionäre Lehre des Inhaltes beraubt, ihr die revolutionäre Spitze abbricht, sie vulgarisiert.“ (W.I. Lenin, Staat und Revolution, 1917)