Im Dax (Deutscher Aktienindex) sind die 30 größten und liquidesten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes notiert und repräsentiert rund 80 Prozent der Marktkapitalisierung börsennotierter Aktiengesellschaften in Deutschland (Wikipedia). Global agierende Unternehmen wie Adidas, BASF, Daimler, Deutsche Bank usw. sind hier vertreten.

Während im Zuge der sogenannten Corona-Pandemie die Lufthansa durch die internationale Fluggesellschaftskrise aus dem DAX flog, rutschte Deutsche Wohnen nach und befindet sich nun unter den Top 30 deutschen ‚global players‘. Während die Lufthansa derweil von den Steuergeldern hart arbeitender Menschen hierzulande gerettet wird, sollen zugleich 26.000 Stellen gestrichen werden, während Dividenden an Aktionäre ohne Einbuße weiter fließen. Vermögensverteilung an die Reichsten mit den Steuern der Arbeiter.

Die ‚Deutsche Wohnen‘ hingegen konnte von Beginn an auf weitreichende Hilfen des Staates vertrauen und sich erfolgreich größter Lobbyarbeit erfreuen.
„Den Grundstein legte bekanntlich der Berliner SPD-Senat unter Klaus Wowereit und Finanzsenator Thilo Sarrazin: Die größte landeseigene Berliner Wohngesellschaft GSW mit 65.000 Wohnungen wurde an die „Heuschrecken“ Whitehall und Cerberus verschleudert. Die rot-grüne Bundesregierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder, SPD, hatte die neuen US-Schattenbanken zur Kauftour in Deutschland eingeladen, Steuervorteile selbstverständlich garantiert. Danach hat Deutsche Wohnen den GSW-Bestand übernommen und noch einiges zugekauft, besitzt jetzt in Berlin 114.000 Wohnungen und in ganz Deutschland 164.000 Immobilien-Einheiten.“ (Ver.di Publik 4/20, S.9)

Während hierzulande Mieter ihre Wohnungen aufgrund von Geldknappheit durch steigende Mieten immer häufiger verlassen müssen, streicht Deutsche Wohnen sagenhafte Profite ein und konnte zuletzt den Gewinn um rund 11% auf 538 Mio. Euro steigern (2019). Selbst der vielbeschworene ‚Mietendeckel‘ der Berliner Regierung tut diesem steilen Aufwärtstrend keinen Abbruch. Denn vom Mietendeckel sind Neubauten nicht betroffen. Und so baut Deutsche Wohnen für den angespannten Wohnungsmarkt neue Immobilien zu sagenhaften Mietspreisen. Doch inzwischen werden auch Rentner geschröpft. Zuletzt kaufte Deutsche Wohnen ‚Pflegen und Wohnen Hamburg‘ auf und vergrößerte ihre Heimbettenkapazität auf 12.000.

Größter Anteilseigner an Deutsche Wohnen ist mit über 10% die weltweit größte Fondsgesellschaft BlackRock mit einem verwaltenden Vermögen von sagenhaften 7,4 Billionen (!) US-Dollar. BlackRock hat übrigens auch den größten Aktienanteil an Deutschlands größtem Wohnungskonzern, Vonovia, sowie in fast allen weiteren großen Wohnungskonzernen hierzulande. BlackRock ist letztendlich der wahre Gewinner der stetig steigenden Mieten.

BlackRock ist an allen 30 Dax-Unternehmen beteiligt. Gleichzeitig darf sich der Vermögensverwalter auch als Gewinner der Staatshilfe an Lufthansa erfreuen, denn, man errät es, auch hier profitiert BlackRock in hohem Maße an den 9 Milliarden Euro Steuergeldern, welche die Lufthansa am Leben halten.