Wie ‚Zeit Online‘ berichtet sind die Jobs, in denen nur der Mindestlohn gezahlt wird, seit letzten Jahres wieder gestiegen, zuletzt auf 1,4 Mio. (April 2019). Das heißt, in Deutschland wird in 3,5% aller Erwerbsberufen nicht mehr als die gesetzliche Verpflichtung der Arbeitgeber für den Stundenlohn bezahlt. Dieser liegt bei gerade einmal 9,35€ / Stunde. Hervorzuheben ist hierbei, dass im April 2019 die Corona-Pandemie noch gar nicht ausgebrochen ist und trotzdem die Jobs mit Mindestlohn bereits stark anstiegen. Zahlen für 2020 liegen freilich nicht vor, es ist aber zu erwarten, dass die Mindestlohnberufe sehr deutlich weiter steigen werden. (vgl. https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-06/arbeitsmarkt-gesetzlicher-mindestlohn-beschaeftigung-jobs-statistisches-bundesamt)
Hin zu der Mindestlohnmisere kommt der explosionsartige Anstieg von Kurzarbeit. Während zur Zeit der sog. Finanzkrise 2008/2009 für 3,3 Mio. Arbeiter Kurzarbeit angemeldet wurde, sind es dieses Jahr bereits allein zwischen März und April 11,7 Mio. Menschen gewesen, für die von ihren Unternehmen Kurzarbeit angemeldet wurde (vgl. Ver.di Publik 4/20). Man erinnere sich: Der Lohn für Kurzarbeit liegt bei gerade einmal kümmerlichen 60%. Zwar haben Gewerkschaften und Bundesregierung korporatistische Arbeit geleistet und gemeinsam eine Erhöhung auf bis zu 80% ab dem 7. Monat veranschlagt, jedoch bedeutet dies, dass viele Monate zuvor besonders Arbeiter mit geringem Einkommen kaum über die Runden kommen können und selbst ab dem 7. Monat noch immer nicht ihr volles Gehalt erhalten (https://www.bund-verlag.de/aktuelles~hoeheres-kurzarbeitergeld-erstmals-ab-juni0~). Während Mieten explodieren und die Inflation die Lebenserhaltungskosten stetig erhöhen, werden unsere Gehälter stark verringert. Es sind die Arbeiter, die für die sogenannte Corona-Krise bluten. Die Profiteure der Krise hingegen sind die großen Unternehmen. Von der Kurzarbeit profitieren zu aller erst diese. Denn wenn die Arbeit stillsteht, und die Arbeiter einen stark verringerten Lohn erhalten, wird dieser von unseren Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern an das Unternehmen überwiesen und mitnichten aus Rücklagen des Betriebes bezahlt. Wir selbst zahlen somit unsere Kurzarbeit und die einzigen Gewinner sind die Kapitalisten. Kein Wunder, dass sich Arbeiterfeinde wie SPD und CDU die Kurzarbeit als großen Sieg auf die Fahnen schreiben, sind sie doch die willfährigen Handlanger der Ausbeuter.