In Bremen soll ein 57-jähriger Kontaktpolizist während seines Dienstes eine Frau auf „besonders erniedrigende Art und Weise“ vergewaltigt haben. „Fassungslos“ mache dies Polizeipräsident Dirk Fasse, wie u.a. die Kreiszeitung berichtet, und „ein solches Verhalten habe keinen Platz in der Bremer Polizei“.

So wenig Platz, dass das Schwein noch eine Verhandlung wegen sexueller Nötigung von 2017 offen hat, die nun demnächst stattfinden soll, wegen der man ihn damals noch nicht einmal vom Dienst suspendierte, sondern lediglich als Kontaktpolizist in einen anderen Bereich versetzt hat. Da kann man sich das Ausmaß des Entsetzens des Herrn Polizeipräsidenten lebhaft vorstellen. Selbst die Polizei musste eingestehen, dass dem Beamten „möglicherweise“ weitere ähnlich gelagerte Fälle vorgeworfen werden könnten. Mindestens zwei Frauen haben sich seitdem gemeldet.

Dies ist kein Einzelfall wie wir wissen. Erst letztes Jahr machte die Thüringer Polizei Schlagzeilen: zwei Polizisten vergewaltigten eine Frau in ihrer Wohnung nachdem, sie diese kontrolliert hatten. Gemeinschaftliche Vergewaltigung im besonders schweren Fall lautete die Anklage, verurteilt worden sind die beiden nun wegen sexuellen Missbrauchs unter Ausnutzung einer Amtsstellung in Tateinheit mit Vorteilsnahme zu zwei Jahren und drei Monaten Haft.

U nd währenddessen betteln die bürgerlichen Parteien uns an, ihnen unsere Stimme zu schenken, damit eben dieser Polizeiapparat, in dessen Reihen Vergewaltiger „keinen Platz“ hätten, uns vor einem inszenierten Feindbild von „jungen Männer aus dem Nahen Osten“ beschützen sollte? Vergewaltiger werden uns nie vor Vergewaltigungen schützen, wir Frauen müssen uns selbst wehren.