Im vergangenen Monat hat die Polizeiwache Mülheim die sogenannten Distanzelektroimpulsgeräte eingeführt. Nach und nach sollen nach der Pilotphase 2021 alle Polizeipräsidien in NRW damit ausgerüstet werden. 2022 sollen noch fünf weiter Wachen mit diesen „Geräten“ ausgerüstet werden.
Angeführt wurde die Einführung von Tasern, damit das die Angriffe aus Polizeibeamte zu nehmen und man so die Lage in angespannten Situationen „deeskalieren“ könne. Was nichts anderes bedeutet, als das die Polizei ein Instrument in die Hand bekommt mit dem sie Menschen einschüchtert. Der Berufsreaktionär und NRW-Vorsitzende der Pseudo-Gewerkschaft GdP Michael Mertens äußert sich wie folgt zu dem Thema: „Der Taser schließt eine Lücke zwischen Pfefferspray, Einsatzmehrzweckstock und Schusswaffe“.Welche Lücke dieses angebliche „nicht tödliche“ Waffe schließt sehen wir wenn wir nach Dortmund schauen. Dortmund wurde 2021 schon während der Pilotphase mit Tasern ausgestattet und 2022 kamen in zwei Monaten zwei Personen um Einmal der 16-jährige Mouhamed Drame und kurze Zeit später ein 44-jähriger herzkranker Mann.
Mouhamed Drame wurde mit fünf Schüssen aus einer Maschinenpistole getötet nach dem er eine Sekunde vorher von einen Taser getroffen wurde Da kommt die Frage auf welche Lücke diese Taser schließen soll. Erst wird der 16-jährige getasert um ihn im nächsten Atemzug defacto hinzurichten.
Wie des öfteren berichtet sterben immer wieder Menschen durch die angeblich „harmlosen“ Taser. Auch wenn die Obduktionsberichte in Fällen von Polizeigewalt immer ergeben das die Gewalt nicht an dem Tod Schuld sei, sollte man festhalten ohne diese brutalen Einsätze wären diese Menschen noch am Leben. So auch im Fall des 44-jährigen so heißt es: „ Im Rahmen der heute durchgeführten Obduktion konnte eine Kausalität zwischen dem Einsatz des Distanzelektroimpulsgerätes und dem Todeseintritt nicht sicher festgestellt werden“. Damit wurde der Fall geschlossen und die eingesetzten Beamten wurde damit jeder Schuld frei gesprochen.
Dabei trifft diese Gewalt auch nicht irgendjemanden sondern die Mordopfer sind in den meisten Fällen Migranten oder psychische Kranke, in beiden Fällen auf jeden Fall die teile der tiefsten und breitesten Massen. Denn dafür ist diese Waffe auch da sie soll einschüchtern und im „Notfall“ jemanden durch zufügen von immensen Schmerzen außer Gefecht setzen. Waren es 2021 „nur“ 179 Einsätze bei denen der Taser eingesetzt war, hat die Polizei NRW im Jahr 2022 schon über 250 Mal diese Waffe eingesetzt um jemanden zu bedrohen damit anzugreifen. Durch die flächendeckende Einführung dieser Waffe wird die Zahl im nächsten Jahr in NRW auch weiter ansteigen.
Schauen wir in das Nachbarland von NRW Rheinland-Pfalz sehen die Zahlen nochmal anders aus. Dort gehört schon seit dem letzten Jahr der Taser zur Grundausstattung eines jeden Streifenwagen, was dazu führte das es dieses Jahr schon über 600 Einsätze des Tasers gab bei der Hälfte der Fälle blieb es nicht nur bei einer Drohung. Bei solchen Zahlen muss sich die Polizei nicht wundern, dass die „Angriffe“ gegen die rasant zunehmen. Denn Unterdrückung erzeugt Widerstand, je mehr die Polizei aufrüstet und Menschen schikaniert, misshandelt und tötet desto mehr wird man sich dagegen auflehnen.