In Dortmund wurde vor einer Woche erneut ein Mann bei einem Polizeieinsatz getötet. Die Polizei war gerufen worden, weil ein Anwohner angab, dass der Mann auf der Straße randalierte. Als die Bullen eintrafen, soll der Mann auf ihr Auto eingeschlagen haben. Außerdem geben die Polizisten an, dass er einen Beamten überwältigt haben soll. Der Mann wurde dann mit einem Taser angegriffen, woraufhin er kollabierte und „reanimationspflichtig“ wurde. Der Mann verstarb letztendlich in der Nacht vom 18. auf den 19.10. im Krankenhaus.

 

Mittlerweile steht fest, dass der 44-Jährige eine schwere Herzvorerkrankung hatte. Der Obduktionsbericht gibt trotzdem an, dass eine „Kausalität zwischen dem Einsatz des Distanzelektroimpulsgerätes und dem Todeseintritt nicht sicher festgestellt werden“ könne. Stattdessen versuchen die Bullen, den Tod ihres Opfers damit zu begründen, dass er wohl betrunken war. Auch soll untersucht werden, ob der Mann unter dem Einfluss weiterer Substanzen stand. Diese Aussagen sind vollkommen lächerlich angesichts der Tatsache, dass die hohe Gefahr durch einen Tasereinsatz im Zusammenhang mit Herzerkrankungen allgemein anerkannt ist.

 

Die Ermordung des 16-jährigen Mouhamed mit einer Maschinenpistole, ebenfalls in Dortmund, ist nicht einmal drei Monate her. Und genau wie bei diesem Fall wird die Ermittlung auch hier wieder „aus Neutralitätsgründen“ von der Polizei Recklinghausen übernommen, die ebenfalls innerhalb der vergangenen Monate einen Mann in seiner Wohnung getötet hat. In diesem Fall wiederrum ermittelt die Dortmunder Polizei. Innenminister Reul verspricht nun Aufkärung, eine hohle Phrase im angesicht der wiederholten Polizeimorde in NRW. Die Regierungsfraktion im Landtag der Grünen tut jetzt ebenfalls empört, ganz unabhängig davon, dass der Tasereinsatz durch ihre Zustimmung in den Koalitionsverhandlungen ermöglicht wurde.