Die bürgerlichen Medien skandieren immer wieder die unhaltbaren Zustände in den Bremer Jugendämtern. Die Mitarbeiter beschweren sich über das massive Arbeitsaufkommen und befürchten schwerwiegende Folgen. Vor 17 Jahren haben die Zustände dazu geführt, dass in einem Arbeiterviertel Bremens – Gröpelingen – ein Kind, totgeprügelt und mehrfach misshandelt im Kühlschrank aufgefunden worden ist, weil die Bullen und Behörden immer wieder wegsahen (Fall Kevin).
Das Entsetzen war deutschlandweit in bürgerlichen Medien zu lesen. Dass es wieder zu so einem Vorfall kommt, halten die Behördenmitarbeiter des Amtes für möglich. Sie arbeiten sich nach wie vor kaputt und können unter den jetzigen Bedingungen keine gute Arbeit leisten. Wieder mal werden sie nicht gehört, sondern die Last wird auf ihren Schultern abgeladen. Ein bürgerliches Medium zitiert den Chef der Jugendhilfe, der natürlich eine Wiederholung eines so dramatischen Falls wie Kevins ausschließt. Währenddessen schreien die Behördenmitarbeiter weiter auf, versuchen die Sozialsenatorin auf die Missstände aufmerksam zu machen. Was danach passiert ist? Die bremische Bürgerschaft tagte und unterstützte nur durch hohle Phrasen die Forderungen der Mitarbeiter. Natürlich nutzten die bürgerlichen Parteien die Gelegenheit sich untereinander zu degradieren und rückten damit einmal mehr die Forderungen der Arbeiter in den Hintergrund. Und auch hier zeigt sich: Für Aufrüstung und Militarisierung ist der Staat bereit etliche Milliarden auszugeben, aber wenn es darum geht Leib und Leben unserer Kinder zu schützen, stehen angeblich keine Gelder zur Verfügung. Eine wirkliche Entlastung ist nicht zu erwarten. Personal soll aufgestockt werden. Aber was nützt das dem Personal vor Ort, wenn der Arbeitsplatz ohnehin einen schlechten Ruf hat und sich grundlegend die Bedingungen nicht verändern? Die Behördenmitarbeiter müssen immer weiter die nicht bewältigbare Arbeit auffangen und werden somit durch das System krank und kaputt gemacht. Kinder, die oft aus Arbeitervierteln kommen und im System keine Beachtung finden. Es muss vor Ort ein Arbeitskampf geführt werden, der auch aus dem Volk die Unterstützung braucht! Denn der bürgerliche Staat schützt unsere Kinder nicht. Das Jugendamt ist in diesem System keine Einrichtung, die der Arbeiterklasse dient, sondern immer noch eine staatliche Behörde der Bourgeoisie. Deshalb muss auch diese Behörde zusammen mit dem bürgerlichen Staat hinweggefegt werden. Das Proletariat wird diese Sache zu gegebener Zeit auf seine Art und Weise lösen: Wir kämpfen für eine gesellschaftliche Kindeserziehung, die Kindesmissbrauch verhindert!