Erneut sind in Hamburg Bauarbeiter im Hamburger Hafen schwer verunglückt. Auf einem Firmengelände des deutschen Paket- und Brief-Express-Dienstes DHL kam es am Freitagmorgen zu dem Mord durch Arbeit.

 

Zwei Arbeiter sindnach Medienberichten bei Dacharbeiten an der Straße „An der Hohen Schaar“ durch einen Lichtschaft gefallen. Ein 61-Jähriger Mannist 15 Meter tief auf den Hallenboden gestürzt und dabei tödlich verletzt worden. Er erlag noch am Ort des Geschehens seinen schweren Verletzungen.

 

Der andere Arbeiter, im Alter von 37 Jahren, fiel acht Meter tief und landete auf einem Regalboden. Dabei wurde er schwer verletzt. Er konnte durch die Einsatzkräfte und einen Notarzt medizinisch versorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht werden.

 

Erst am 30. Oktober vergangenen Jahres warenfünf Arbeiter beim Absturz einer Arbeitsplattform auf einer Baustelle in der Hafencity gestorben. Das Baugerüst war nach Angaben der Feuerwehr in Höhe des achten Obergeschosses eines Fahrstuhlschachts zusammengebrochen und ins Untergeschoss gestürzt. Wir berichteten.

 

Solche Morde an Arbeitern sind leider landauf, landab eine Allgegenwärtigkeit. Im Phantasialand in Brühl bei Köln, einem der größten Freizeitparks Europas, ist Montag ein Mitarbeiter der technischen Abteilung bei Wartungsarbeiten von einer Achterbahn erfasst und schwer am Kopf verletzt wurde. Der Arbeiter verstarb kurze Zeit später noch am Ort des Unfalls. Der Ermordete war 43 Jahre alt.

 

Bei Bauarbeiten im oberbayrischen Burghausen (Landkreis Altötting) ist am vergangenen Dienstagmorgen ein Arbeiter getötet worden. Der Mann war gegen 7:15 Uhr auf einem Werksgelände in der Burgkirchener Straße mit Baggerarbeiten beschäftigt. Dabei hat sich dann ein Baggermeißel von einem 30-Tonnen-Bagger gelöst haben, welcher den 57-Jährigen Arbeiter traf.

 

Ebenfalls in der vergangenen Woche wurde auf einer Baustelle des Brennerbasistunnels ist ein technischer Arbeiter aus Oberbayern bei einem Zugunfall getötet worden. Der 57-Jährige war in einem Bauabschnitt im Gebiet von Innsbruck mit Vermessungsarbeiten beschäftigt. Gleichzeitig fuhr ein Transportzug im Haupttunnel und erfasste den Mann. Ein alarmierter Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.

 

Laut bürgerlicher Statistik sind die Zahlen der Tode durch Arbeit im letzten Jahrzehnt konstant. Es gibt trotz der teils sehr Aufsehen erregenden Fälle keinerlei Besserung der Arbeitsbedingungen. Mehr als 400 Arbeiter sterben jedes Jahr, weil sie unter widrigen Umständen ihre Arbeitskraft verkaufen müssen. Im Durchschnitt stirbt also mehr als ein Arbeiter in Deutschland pro Tag durch einen sogenannten Arbeits“unfall“. Solche Unfälle haben immer wieder die gleiche Ursache: Durch die Arbeitskäufer verursachter Stress und Hektik und mangelnde Arbeitssicherheitmaßnahmen. Entsprechend kann man solche Unfälle nicht anders charakterisieren als Mord.

 

Mehr als ein Drittel aller durch Arbeit ermordeten Arbeiter sind Ausländer. Besonders interessant dabei ist, dass staatliche Stellen, wie die Bundesagentur für Arbeitsschutz, deutlich niedrigere Zahlen veröffentlichen, wobei dann im Kleingedruckten auch vermerkt wird, dass die Berufsgenossenschaften rund dreimal so viele Fälle dokumentieren wie der Staat.