57 Tote und hunderte Verletzte forderte die Zugkatastrophe in Griechenland vergangene Woche. Eine Katastrophe, die weniger ein Unglück, als ein Ergebnis der langjährigen Sparpolitik in allen Bereichen des Landes ist. Wenn wir über diese Sparpolitik sprechen, ist aber auch die Rolle der EU und insbesondere des deutschen Imperialismus nicht außer Acht zu lassen, der Griechenland vor etwas mehr als 10 Jahren im Rahmen des EU-Rettungspakets mit schier unzumutbaren Maßnahmen überzog, unter denen das griechische Volk immer weiter verelendet.
Schon seit Jahren gibt es einen lauten Aufschrei der Gewerkschaften, die immer wieder darauf hinwiesen, dass die Bahn und der öffentliche Personenverkehr dramatisch unterfinanziert sind. So muss man sagen, dass eine solche Katastrophe wie am vergangenen Dienstag vorhersehbar war. Gerade aufgrund dieses Fakts ist die Wut des griechischen Volkes nach der Zugkatastrophe von Tembi so groß. Täglich demonstrieren Massen in unterschiedlichen Städten des Landes und fordern ein Ende der mörderischen Sparpolitik, die von der Regierung von Kyriakos Mitsotakis weitergeführt wird.
Auf den Demonstrationen, an denen sich in Athen mehrfach Zehntausende beteiligten, kam es in den letzten Tagen auch immer wieder zu schweren Kämpfen gegen die Polizei. So warfen Massen Steine und Molotowcocktails auf die Polizei, die mit Tränengas und Blendgranaten antwortete. Zahlreiche Personen auf beiden Seiten wurden verletzt.
Mit den Protesten wird einmal mehr deutlich, dass das griechische Volk die aufgezwungene Sparpolitik satthat, die das Land seit beinahe 13 Jahren beutelt. Die sogenannte Staatsschuldenkrise wird in allen Bereichen auf das griechische Volk abgewälzt und das Volk wehrt sich dagegen. Das zeigt sich nicht erst in den aktuellen Protesten, sondern in zahlreichen Kämpfen, die das griechische Volk in den vergangenen Jahren geführt hat.