Ecuador:
Im Vorfeld der Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Ecuador, dessen erste Runde am 20. August stattgefunden ist es innerhalb der ecuadorianischen Großbourgeoisie zwischen bürokratischen Fraktion und der Kompradoren-Fraktion zu einer tödlichen Auseinandersetzung gekommen. Am 9. August wurde Fernando Villavicencio, ein Präsidentschaftskandidat bei den bevorstehenden Wahlen, der laut den ecuadorianischen Genossen die Kompradoren-Bourgeoisie repräsentiert in einem Attentat ermordet. Vor der Ermordung hatte der Kandidat von Drohungen des Kartells "Los Choneros" berichtet, aber eine gegnerische Gruppe namens "Los Lobos" bekannte sich zu dem Anschlag. Laut einer Erklärung der „Front für die Verteidigung der Volkskämpfe in Ecuador“ ist die Ermordung von Villavicencio der höchste Ausdruck der schweren Krise in dem sich der bürokratische Kapitalismus in dem Land befindet. Weiter erklären sie dass die Wahlen, welche durch den amtierenden Präsidenten Lasso vorgezogen wurden, Ausdruck der Notwendigkeit des Yankee-Imperialismus sind, welcher in Zeiten des sich entwickelenden inter-imperialistischen Widerspruches mit dem chinesischen Sozialimperialismus und dem Russischen Imperialismus, eine Neupositionierung in der Region anstrebt.
Die Ermordung von Villavicencio einordnend gehen die Genossen auf die tieferen Hintergründe der Tat ein die mit den Interessen des Yankee-Imperialismus und seiner weiteren militärischen Einmischung in der Region korrespondieren :“Seine Ermordung ist nicht nur das Werk einer kriminellen Bande gegen eine andere Drogenbande; es geht tiefer, es ist viel mehr als das, hier spielen die Interessen des Imperialismus zusammen, um ihre kriegstreiberische, interventionistische Politik zu positionieren. Wenn die Banden Villavicencio getötet haben, dann sind es die Gringos, die die Fäden seiner Mörder ziehen. Hat nicht die Idee, die US-Militärpräsenz im Lande durch Militärbasen zu verstärken, im Lande an Dynamik gewonnen? Hat sich nicht die Vorstellung verbreitet, dass das Land als US-Protektorat endet, weil die Machthaber die schweren inneren Unruhen nicht kontrollieren können? Ruft das Land nicht nach einer Militärdiktatur, weil es weiß, dass die Militärs strategische Operatoren der Banden sind und im Dienste des Imperialismus stehen?“
In der Erklärung rufen die Genossen dazu auf die Wahlen zu boykottieren und betonen nicht der Wahlpropaganda des Revisionismus und Opportunismus Glauben zu schenken, welche dazu aufrufen der Opportunistin Gonzales ihre Stimmen zu geben und zu Legalität und Klassenkollaboration aufrufen.
Mexiko:
In Mexiko ist es erneut zu einem Mord an einem Angehörigen der Volksbewegung gekommen. Dieses Mal traf es ein Mitglied der kommunalen Selbstverteidigungsgruppe der Gemeindewache von Santa María Ostula im Bundesstaat Michoacán. Bei dem ermordeten handelt es sich um Lorenzo Froilán de la Cruz Ríos, der am 1. August verschwand und am 10. desselben Monats tot aufgefunden wurde. Laut einem Bericht der mexikanischen Seite Solrojista wurde Lorenzo am 01. August von einem Kommando des organisierten Verbrechens im Auftrag des alten Staates entführt und anschließend ermordet. Zu der Beerdigung des Aktivisten erschienen zahlreiche Menschen aus den Massen und den kommunalen Selbstverteidigungsgruppen, welche seine Ermordung denunzierten und schworen den Kampf auch im Namen aller Gefallenen weiterzuführen bis es ihnen gelingen wird Gerechtigkeit und Würde für ihre Gemeinschaften zu erkämpfen.
Im Bundesstaat Oaxaca gibt es derweil Entwicklungen in der Frage des interozeanischen Korridords im Isthmus von Tehuantepec, von dem wir öfter berichteten. Eine zivile Beobachtungsmission bereiste die Gemeinden die von dem imperialistischen Megaprojekt betroffen sind und kam zu dem Schluss, dass es durch staatliche Behörden zu schweren Menschenrechtsverletzungen und Gewalt gekommen sei. In einer Antwort der Landesregierung von Oaxaca kritisierte der zuständige Sekretär, dass keine Befargungen mit Befürwortern des imperialistischen Megaprojekts und Behördernvertretern geführt wurden. Dazu schreibt die Solrojista dass demokratische Organisationen seit Jahren versuchen sowohl die Bundes- als auch die Landesregierung zu Anhörungen zu bewegen welche die Gewalt gegen das Volk, die Kriminalisierung des Widerstandes gegen den interozeanischen Korridior und die Ermordung von Aktivisten thematisiert, welche aber alle seitens der staatlichen Stellen ignoriert und abgewiesen werden und deswegen die zivile Beobachtermission und ihre Befragung der vom imperialistischen Megaprojekt betroffenen Gemeinden gerechtfertigt und wichtig ist.