Laut einem Bericht von Amnesty International vom 18.02.2016 sind immer mehr weibliche Flüchtlinge auf ihrer Fluchtroute von sexueller Gewalt betroffen. Von den 40 befragten Frauen gaben viele an, Ausbeutung in sexueller, finanzieller und gewalttätiger Form erlebt zu haben, alle gaben an, sich besonders bedroht gefühlt zu haben und es immer noch tun. Die Täter sind hierbei andere männliche Flüchtlinge, Schmuggler sowie Sicherheitskräfte in Aufnahme-Unterkünften.


Ein Fall aus Köln wurde nun am 18.02.2016 öffentlich gemacht:
Die Frauen gaben an, vom Sicherheitspersonal bedrängt und beim Duschen, auf der Toilette und Stillen gefilmt worden und Vergewaltigungen ausgesetzt gewesen zu sein. Weiter soll das Personal nachts außenstehenden Männern ihre Uniformen gegeben und sie auf die Frauen losgelassen haben. Die Vorwürfe streitet der Projektmanager des Sicherheitspersonals natürlich komplett ab, auch wenn die Polizei schon ermittelt. Die Reaktion gibt sich allerdings geheuchelt hoffnungslos, da sie ja erst betroffene Frauen finden müssten.
Am 19.02.2016 wurden Aussagen von 3 Frauen getätigt, die die Vorwürfe unterstützen. Verständlicherweise wollten die Frauen nicht mit den Bullen reden, aus Scham und Angst vor Gerede. Dass die Stadt Köln nun einen „Flüchtlings-Ombudsmann“ einsetzen will, der vom Flüchtlingsrat gestellt wird, lässt keine Sicht auf eine langfristige Verbesserung der Lage in den Unterkünften zu.
Denn das widerwärtige Problem hat Struktur:

Generell sind die Frauen, die oft alleine oder mit ihren Kindern kommen, den patriarchalen Strukturen auf der Flucht hilflos ausgeliefert, so schildern manche, dass ihnen im Gegenzug von Sex verbilligte Schlepper-Plätze angeboten wurden, es keine getrennten Schlafsäle und Sanitätsräume gibt und sie immer wieder der Willkür des Sicherheitspersonals ausgesetzt sind. Sei es Essen oder Kleidung, immer wieder wird ihnen Prostitution angeboten, um „Vorteile“ zu erlangen, die eigentlich selbstverständlich und für jeden Flüchtling zugänglich sein sollten.
Menschenunwürdige Zustände, wie verdreckte Toiletten, zu wenig Essen, was besonders für die schwangeren und stillenden Frauen schwerwiegende Schäden zur Folge hat, sind an der Tagesordnung.
Hier zeigen der Imperialismus und das mit ihm unzertrennbare Patriarchat ihr wahres Gesicht:
Die doppelt Unterdrückten auf dieser Welt, die Frauen, die in der Hoffnung auf ein Leben ohne Krieg und Ausbeutung jeder Art sich auf den schweren Weg der Flucht begeben, sind hier nicht sicher. Und der Imperialismus hat auch keinerlei Interesse, ihnen diese Sicherheit zu bieten.