Nordamerika

Die Revolutionäre Kommunistische Partei Kanadas (PCR-RCP) hat eine neue Zeitung herausgebracht. Wir übersetzen einen Teil der Erklärung zu ihrer Veröffentlichung, um diesen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen die kanadischen Opportunisten zu unterstützen:

ISKRA ist die neue Zeitschrift der Revolutionären Kommunistischen Partei / Parti communiste révolutionnaire (PCR-RCP). Es ist als das zentrale Organ der Partei, als ein großes Zentrum für Weitergabe und Verbreitung für all ihre Slogans, Analysen, Polemiken und politischen Kämpfen konstituiert. ISKRA wird das wichtigste Propagandainstrument der Rekonstruktionsphase unserer Partei und einer der wichtigsten Brennpunkte unseres Einsatzes in den kommenden Jahren sein.

Wir publizieren hier einen lesenswerten Artikel von Maoisten aus den Vereinigten Staaten. Auch wenn wir nicht mit allen Standpunkten übereinstimmen (in der Frage der PKK siehe das Dokument "Über die Haltung der Antiimperialisten zur PKK"), ist es trotzdem ein Artikel, den es gut ist zu lesen:

 

One More Time for Those in the Back . . .

In den USA wurde Ende September mit dem Bau der Grenzmauer-Prototypen begonnen. Es wurden insgesamt acht Entwürfe eingereicht, die in ihren Formen variieren und binnen ein Monats fertiggestellt sein sollen. Mit dem Bau der ca. 3000 km langen Mauer würde der US-Präsident Trump eines seiner „Wahlversprechen“ wahr machen.

In den USA resultieren sich verschärfende Widersprüche in zunehmenden Zusammenstößen bei Demonstrationen. Nach den Kämpfen in Charlottesville, bei denen eine Demonstrantin ermordet wurde, und vielen weiteren im vielen Teilen des Landes kam es in der vergangenen Woche zu Straßenkämpfen in Berkeley, Kalifornien.

Auch der Yankee-Imperialismus ist nicht in der Lage einen Zustand der Ruhe in seinem Hinterland zu schaffen. Die Vereidigung des neuen Präsident mag Anlass der Demonstrationen sein, sie drücken jedoch viel mehr die Agonie eines sterbenden Monstrums aus.

 

Anfang Dezember erreichten in den USA kämpfende Ureinwohner von Stamm der Sioux einen wichtigen Sieg gegen das US-Militär, gegen die Regierung und mehrere große Ölkonzerne. Seit nicht ganz einem Jahr kämpften sie im Bundesstaat Dakota gegen den geplanten Bau einer Öl-Pipeline, die sehr nahe an einem Sioux-Reservat vorbeiführen hätte sollen.

Anfang September begannen im US-Bundesstaat South Dakota Kämpfe der indigenen Bevölkerung der Region, den Sioux, gegen ein Großprojekt der imperialistischen Großbourgeoisie. Das Land in um das es sich handelt war den indigenen Stämmen als Brotkrumen zugestanden worden, nachdem die europäischen Siedler und die Anfänge des Staates, der heute als USA und Hauptfeind der Völker der Welt bekannt ist, einen riesigen Genozid an der indigenen Bevölkerung Nordamerikas verübt hatten. Genau auf diesem Land soll nun eine Pipeline gebaut werden, die „Dakota Access Pipeline“ (DAPL), ein Megaprojekt, das etwa 3,8 Milliarden Dollar schwer ist und an dem sich diverse Großbanken beteiligen, unter anderem  Bank of America, UBS, Goldman Sachs, und JPMorgan Chase.

Vergangene Woche wurden in den USA innerhalb von 48 Stunden wieder zwei Schwarze von den rassistischen Bullen hingerichtet. Und wieder sind diese Hinrichtungen, die in den Bundesstaaten Minnesota und Louisiana stattfanden, nur durch Videoaufnahmen von Zeugen zu einer großen Bekanntheit gelangt. Diese brachten wohl das Fass zum überlaufen, so dass am Donnerstagabend ein Angreifer mit Schusswaffen auf im Rahmen einer Kundgebung der sogenannten Black Lives Matter Bewegung in Dallas (Texas), fünf Polizisten tötete und mindestens fünf weitere verletzte. Dass so ein Angriff erfolgt war nur eine Frage der Zeit, wenn man die regelmäßig vorkommenden Hinrichtungen von Schwarzen durch rassistische Cops in den USA betrachtet. Nach einem Feuergefecht und stundenlangen Verhandlungen zwischen Angreifer und Bullen beschlossen letztere einen Roboter eine Sprengladung platzieren zu lassen in den Angreifer kurzerhand in die Luft zu sprengen. Diese extralegale Hinrichtung hat eine andere Qualität als die Morde, die im rassistischen „Affekt“ passieren, denn sie war eine geplante Aktion. Die Polizei übergeht hier Judikative, also die Gerichte, und zertrampelt mit wehenden Fahnen die Gewaltenteilung, indem sie einen Verdächtigen ohne gültiges Gerichtsurteil einfach auf martialische Art und weise hinrichten. Hier offenbart sich eine eindeutige faschistische Tendenz.

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Auch nach dem Angriff auf die Bullen gab es am Wochenende in weiten Teilen des Landes anhaltende Proteste gegen Polizeigewalt und Angriffe auf die Polizei. In der Stadt Saint Paul (Minnesota) wurde Polizei mit Steinen, Flaschen, Böllern und Molotowcocktails beworfen. Es sollen fünf Bullen verletzt worden und zahlreiche Personen festgenommen worden sein. Am Samstagabend wurde hier eine Autobahn von Demonstranten meherer Stunden lang blockiert. Gegen Angriffe durch die Polizei verteidigten sie sich mit Steinen und Böllern und verletzten dabei 21 Bullen. Die wiederum mehr als hundert Demonstranten festnahm. In San Antonio (Texas) wurden mehrere Schüsse auf das Polizeihauptquartier gefeuert. In Phoenix (Arizona) feuerte die Polizei Tränengas auf Demonstranten, die Steine warfen. In Rochester (Bundesstaat New York) wurden 74 Personen nach einem Sitzstreik festgenommen. In San Francisco griff die Polizei Demonstranten an, die eine Straßenkreuzung besetzen wollen. Bei den Protesten wurden über 200 Personen festgenommen. Der Bürgermeister von St. Paul kommentierte die Proteste so: „Das hat nichts mit Trauer zu tun, das hat nichts mit einer Demonstration zu tun, das nennt sich Aufstand, das nennt sich Gewalt“, und gewissermaßen hat er Recht, er hat nur das Wort „gerechtfertigt“ vergessen. Der Angriff auf die Bullen und die folgenden Proteste zeigen wie sich die revolutionäre Situation in den USA ungleichmäßig entwickelt.

Die Bullen gießen derweil ungehemmt weiter Öl ins Feuer. Am Samstagabend erschossen sie einen weiteren Schwarzen in Houston (Texas). Auf einem Video soll auch hier zu sehen sein, wie er kurz bevor er mit zehn Schüssen getötet wird seine Hände erhoben hat.

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