Im nächsten Jahr soll der verkauf von Agrarflächen in der Ukraine gestattet werden, so will die Bourgeoisie mehr Kapital ins Land holen. „Wir haben uns mit den Landwirten beraten und beschlossen, den Markt ab dem 1. Oktober nächsten Jahres zu öffnen“, sagte der neue Ministerpräsident Olexii Gontscharuk am Donnerstag bei einem Treffen mit ukrainischen Landwirten.
Laut einem Bericht der Weltbank aus dem Jahre 2017 besitzt die Ukraine ein Drittel der weltweiten Schwarzerde-Vorkommen, die als sehr fruchtbar gelten. Der Verkauf der Agrarflächen könnte dem Bericht nach das Bruttoinlandsprodukt um 1,5 Prozent steigern. Zudem verfügt das Land über eine der größten Agrarindustrien der Welt. Der Weizenexport des Landes übertrifft den von Russland. Das lockt natürlich ausländisches Kapital um daran mit zu verdienen, besser gesagt, um das Land auszubeuten. Der Präsident der Ukraine und Komiker, Wolodymyr Selensky, ist Handlanger der Imperialisten. Er hat sich das Ziel gesetzt ein Wirtschaftswachstum in der Ukraine von fünf Prozent im Jahre 2020 zu erreichen. In den darauf folgenden fünf Jahren sollen es dann mindestens 7 Prozent pro Jahr werden.
Den Verkauf der Agrarflächen missfällt der Mehrheit der Massen. Laut einer Meinungsumfrage sind 49 Prozent der Ukrainer gegen den Verkauf der Agrarflächen. Selensky macht sich über die Bedenken der Massen lustig: „Horrorgeschichten über Araber, Chinesen oder Außerirdische, die unser Ackerland mit Eisenbahnwaggons abtragen werden, sind Unsinn”. Doch die geplante Justizreform der Politbonzen bekräftigt die Bedenken der Massen über den Kapitalexport. Die Justizreform soll ein Ende der Kapitalverkehrskontrollen, viel Privatisierung und Rechtsschutz für ausländische Investoren beinhalten.