Die Internetseite ‚Bell Tower News‘ der Amadeu Antonio Stiftung berichtet über den Berliner Landesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Bodo Pfalzgraf und seine Verstrickung in faschistische Netzwerke.

 

Wie durch investigative Recherche zuletzt herauskam war Pfalzgraf in den 90ern sowohl Kandidat für die rechtsradikale Splitterpartei ‚die Republikaner‘, als auch einer der ersten Mitglieder der Nazischmiede für Jungkader Hoffmann von Fallersleben Bildungswerk. Damit findet sich neben dem allseits für seine rechten Forderungen bekannten DPolG Vorsitzenden Rainer Wendt („Sicherer für die Einsatzkräfte wäre eine Waffe, die bereits aus der Distanz eingesetzt werden könnte. Wenn Wasserwerfer nicht mehr reichten, müssen die Beamten Gummigeschosse einsetzen.“ Quelle) ein zweiter Polizeihardliner, der einerseits Aufrüstung der Polizei und anderseits knallharte Repression gegen unliebsame Demonstranten einfordert. Pfalzgraf jedoch tritt nun deutlicher durch seine engen und nachgewiesenen Verstrickungen zu Nazis hervor.

„Aber auch Pfalzgrafs Vorgesetzter Rainer Wendt äußerte sich nach Bekanntwerden 2015 maximal beschwichtigend: Er wüsste das „schon seit 15 Jahren“, so Wendt, „das war direkt nach der Wende, da hat er sich mal kurz verlaufen“. Ein Engagement von 20 Monaten und die Mitgründung eines „Bildungswerks“ begrenzt auf 20 Mitglieder deuten allerdings weniger auf ein „kurzes Verlaufen” hin. Bezüglich Pfalzgrafs Mitgliedschaft im „Hoffmann von Fallersleben Bildungswerk” fällt der Kommentar des Bundesvorsitzenden der DPolG noch bezeichnender aus. Davon sei ihm nichts bekannt, weiter zitiert ihn der Tagesspiegel „Ich weiß aber, dass eine Antifa-Gruppe das jetzt skandalisieren will. Das gefällt mir nicht, aber das können sie natürlich machen“. Als sei die Mitgründung einer so vom Verfassungsschutz benannten „Tarnorganisation für Veranstaltungen von Rechtsextremisten und Nationalsozialisten“ durch einen Polizisten und nun Gewerkschaftsfunktionär nicht von alleine schon Skandal genug.“ Quelle

Das bekannte Sprichwort „Staat und Nazis – Hand in Hand“ nimmt immer deutlichere Züge an. Während die rechten Umtriebe in den Polizeibehörden inzwischen nicht mehr zu leugnen sind und tagtäglich neue rechtsradikale Umtriebe der Beamten ans Tageslicht gelangen, wird zeitgleich auch die tiefe Verstrickung in nazistische Netzwerke immer sichtbarer. Einen Landeschef der Polizeigewerkschaft, die Bundesweit rund 100.000 Polizisten (rund 1/3) vertritt, und zeitgleich Mitbegründer einer nazistischen Kaderschmiede war, hat es in diesem Umfang länger nicht gegeben.

In diesem Zusammenhang sei zumindest daran erinnert, dass es in Berlin seit Jahren eine faschistische Terrorzelle gibt, die erfolgreich Brandanschläge durchführt.