Bundeskanzlerin Merkel appellierte am 17.10.2020 in einer Videobotschaft an ihre Untertanen, man solle in vorauseilendem Gehorsam auf die Ausübung seiner Freiheitsrechte verzichten, damit man sie ihnen nicht gewaltsam nehmen müsse.


Sowohl Video als auch Skript sind online verfügbar.

 

Sie fordert die Menschen dazu auf soziale Kontakte zu vermeiden.

„Aber wir müssen jetzt noch weiter gehen: Die Wissenschaft sagt uns klar: Die Ausbreitung des Virus hängt direkt an der Zahl der Kontakte, der Begegnungen, die jeder von uns hat. Wenn jeder von uns seine Begegnungen außerhalbder eigenen Familie jetzt eine Zeitlang deutlich verringert, dann kann es gelingen, den Trend zu immer mehr Infektionen zu stoppen und umzukehren.Genau das ist heute mein Appell an Sie: Treffen Sie sich mit deutlich weniger Menschen, ob außerhalb oder zu Hause.Ich bitte Sie: Verzichten Sie auf jede Reise, die nicht wirklich zwingend notwendig ist, auf jede Feier, die nicht wirklich zwingend notwendig ist. Bitte bleiben Sie, wenn immer möglich, zu Hause, an Ihrem Wohnort.“

Nach Wochen in denen ein Schlachthofskandal den nächsten jagte, nach Monaten in denen alle Freunde und Bekannte, wenn man sie denn mal sieht, berichten, dass sie auf ihrer Arbeit mehr oder minder ungeschützt sind, fordert die Kanzlerin eine Beschränkung der eigenen Interessen für das Allgemeinwohl. Vom Kapital? Nein, vom Volk.

Während die Ausbeutung weiter geht wie bisher, sollen wir uns beschränken, den Kontakt abbrechen, uns nicht miteinander treffen.

Wofür?

„Ich weiß, das klingt nicht nur hart, das ist im Einzelfall auch ein schwerer Verzicht. Aber wir müssen ihn nur zeitweilig leisten und wir leisten ihn letztlich für uns selbst: Für die eigene Gesundheit und die all derer, denen wir eine Erkrankung ersparen können. Dafür, dass unser Gesundheitswesen nicht überfordert wird, dass die Schulen und Kitas unserer Kinder geöffnet bleiben. Für unsere Wirtschaft und unsere Arbeitsplätze.“


Wir sollen verzichten, weil der bürgerliche Staat ein Gesundheitswesen geschaffen hat, das nicht in der Lage ist, mit einer Pandemie fertig zu werden, weil es für diesen Zweck nicht finanziert wurde und wird – obwohl das Robert Koch Institut bereits vor Jahren vorher gesagt hatte, dass eine solche kommen wird.

Wir sollen verzichten, damit wir in unserer Freizeit nicht noch zu der Verbreitung beitragen, die durch das rücksichtslose Streben nach Profit garantiert verursacht wird.

Und es wird uns schmackhaft gemacht, indem man uns daran erinnert, dass unsere Interessen hier nur in Abhängigkeit von den Interessen der Bourgeoisie vorkommen. Nur wenn sie mit unserer Ausbeutung Profit machen, kriegen wir Lohn, also ist es „unsere Wirtschaft“ die geschützt werden muss. Nur wenn der Staat die Kitas und Schulen öffnet, können wir diesem Zwang zur Ausbeutung überhaupt nachkommen.

Was die Kanzlerin hier offenbart, ist dass die Arbeiterklasse und das Volk in Deutschland sichere Arbeit, sicheres Einkommen, sichere Gesundheit und sichere Freiheit haben, wenn wir unser Leben selbst in die Hand nehmen, und uns von der Bourgeoisie befreien. Nicht Corona stürzt uns ins Elend, sondern dieses Pack, das mit allem Geld verdienen will, und uns nur eine Freiheit zugesteht, die darauf beruht, dass wir sowieso für sie arbeiten müssen, und danach bemessen wird, wie sie es für ihren Profit und ihren Machterhalt brauchen.

Überraschender Weise hat ein Oppositionspolitiker anlässlich Merkels Appell seine demokratisch-liberale Aufgabe wahr genommen, und die Regierung kritisiert. Wolfgang Kubicki traf des Pudels Kern, als er im Bild Talk darauf hinwies, dass es sich hier um einen Aufruf zum freiwilligen Lockdown handelt. Dafür wurde er vom CDU Politiker Scheuer (Autobahn-Maut) als Aluhutträger bezeichnet. Dies ist ein weiteres Beispiel für die Masche der herrschenden Fraktion der Bourgeoisie jede Kritik an ihrer Politik mit der faschistischen Bewegung gleich zu setzen. Dies dient einerseits dafür fortschrittliche Kräfte zu lähmen, und wie in der sogenannten Flüchtlingskrise als Außerparlamentarische Regierungstruppe zu benutzen, und andere Teile der Massen eben in genau diese faschistische Bewegung zu manövrieren, weil sie die einzig wahrnehmbare Opposition sind.