Am Wochenende kam es bei Protesten gegen die wirtschaftliche Not des Volkes zu heftigen Kämpfen zwischen den Massen und Sicherheitskräften.
Seit Donnerstag versammelten sich Hunderte von Menschen in Beirut und Tripolis an verschiedenen Orten auf den Straßen, um gegen die Lebensbedingungen und die zunehmende Armut der Menschen aufgrund der Wirtschaftskrise, die durch die Corona-Pandemie noch verschärft wird, zu protestieren. Kurz zuvor war der Wert der einheimischen Währung auf seinen bisherigen Tiefpunkt gefallen, seit Oktober hat das libanesische Pfund 70% seines Wertes verloren.
In der nördlichen Stadt Tripolis zerstreute die Armee Hunderte von Demonstranten, die "Revolution, Revolution" riefen, durch den Einsatz von Tränengas. Die Demonstranten hatten Steine und Molotowcocktails auf die Soldaten geworfen und die Fassaden mehrerer Banken und Geschäfte beschädigt. Die Soldaten reagierten mit Tränengas.
In Beirut blockierten die Demonstranten Autobahnen, errichteten Barrikaden und setzten Reifen in Brand. Die eingesetzten Polizeikräfte setzten Tränengas und Gummigeschosse ein, um die Menschenmassen zu zerstreuen. Diese Angriffe wurden von den Massen mit Steinen und Feuerwerkskörpern beantwortet. Man sah auch gepanzerte Fahrzeuge auf den Straßen fahren. Im Zentrum Beiruts griffen rund 200 Personen auf Mopeds Geschäfte und Banken an und setzten einige von ihnen in Brand.
Bereits am vergangenen Wochenende kam es bei Protesten zu Zusammenstößen zwischen Regierungsanhängern, Regierungsgegnern und Sicherheitskräften.