Für die Bremerhavener Lloyd-Werft geht es weiter Berg ab. Schon in der Vergangenheit berichteten wir über das Traditionsunternehmen, das nun schon seit über einem Jahr durch Schließung bedroht ist. Die Arbeit von über 300 Kollegen steht dabei auf dem Spiel.


Anfang der Woche wurde bekannt gegeben, dass die Werft Insolvenz angemeldet hat. Mit ihr auch die MV-Werften an den Standorten Rostock, Stralsund und Wismar in Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinsamkeit aller Werften ist, dass sie dem Konzern Genting Hongkong gehören, der aus der Tourismusbranche kommt und sich besonders auf Kreuzfahrten spezialisiert hat. Mit dem Kauf der Werften schuf sich der Konzern 2015 die direkte Möglichkeit zur Eigenproduktion von Kreuzfahrtschiffen. Doch 2020 war ein schwarzes Jahr für Genting Hongkong, was zu tief roten Zahlen führte. So fasste Genting den Entschluss, die Werften fallen zu lassen und zu sparen.

Für Bremerhaven würde eine Schließung einen weiteren Schlag bedeuteten. Seit Jahren verlieren Hafenarbeiter ihre Jobs. Immer mehr Betriebe machen dicht und der Hafen gerät mehr und mehr in die Bedeutungslosigkeit. Damit steigt auch die Armut in der Stadt ständig an. Schon lange ist Bremerhaven die ärmste Stadt der ganzen BRD und nun stehen über 300 weitere Existenzen der Kollegen der Lloyd-Werft auf dem Spiel, die weiter um ihren Arbeitsplatz kämpfen müssen.