Ein Bulle im niedersächsischen Delmenhorst hat sich mit seiner Bodycam kürzlich selbst dabei gefilmt, wie er einen Mann in einer Zelle verprügelte. So hat er den 41-Jährigen, den er zuvor festgenommen hatte, mehrfach mit dem Kopf gegen eine Zellenwand geschlagen. Das Ganze im Beisein seines Vorgesetzten und seines Streifenpartners, die seelenruhig bei dem Gewaltexzess ihres Kollegen zugeschaut haben.
Laut der zuständigen Polizei aus Oldenburg sei das Videomaterial bei der Sichtung durch einen anderen Polizisten aufgetaucht. Dieser habe den Vorfall dann gemeldet, sodass die Bullenführung nicht drumherum kam, den Beamten zumindest zunächst zu suspendieren.
Die Delmenhorster Polizei hat sich mit diesem Fall nicht zum ersten Mal in Sachen Gewalt ausgezeichnet. Allein in den letzten drei Jahren wurden insgesamt neun Verfahren wegen Körperverletzung im Amt gegen das Revier geführt, in dem sich der Vorfall ereignet hat. Besonders im Kopf bleibt aber der Tod des 19-jährigen Qosay Sadam Khalaf, der letztes Jahr im März von Bullen der Delmenhorster Polizei ermordet wurde.
Verwandte, Freunde, Nachbarn und viele weitere fordern in Delmenhorst im Sommer 2021 kämpferisch gerrechtigkeit für Qosay.