Wir veröffentlichen einen Bericht über den Frauenkampftag in Berlin, der uns zugeschickt wurde:
In Berlin fanden am 08. März zahlreiche Versammlungen statt, wobei mehrere tausend Menschen auf die Straße gingen.
Eine Demonstration startete um 12:00 Uhr am Anton-Saefkow-Platz. Es nahmen vor allem junge Frauen an der Startkundgebung teil, aber auch bei Anwohner fand sie Anklang und es stellten sich welche dazu. Es wurde unter anderem die Arbeiterzeitung „Rote Post“ verkauft und der Aufruf des Roten Frauenkomitees verteilt.
In den Redebeiträgen wurde die doppelte Unterdrückung von Frauen, durch Imperialismus und Patriarchat deutlich gemacht und gerechtfertigte Forderungen wie „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ gestellt, auch wenn stellenweise der Kampf gegen das Patriarchat als etwas losgelöstes vom Klassenkampf behandelt wurde, praktisch ein „Feminismus plus Klassenkampf“
Dieser Demonstrationszug gliederte sich als dritter Block, unter dem Namen „Class struggle is feminist‘s struggle“, in die Großdemonstration ein, die um 14:00 Uhr am Frankfurter Tor startete. Diese Versammlung war von einem breiten Bündnis unter kleinbürgerlicher Führung organisiert, an dem eine große Zahl an internationalen Gruppen beteiligt war. Eine genaue Teilnehmerzahl wurde nicht bekannt gegeben, aber es nahmen schätzungsweise mehr als 5000 Personen teil. Insgesamt wurden 2000 Flugblätter mit dem Aufruf des Roten Frauenkomitee verteilt, welche von den Teilnehmern mit Interesse aufgenommen wurden. Auch wurden aus dem Demonstrationszug heraus 250 Sticker des Roten Frauenkomitee entlang der Strecke verklebt. Der Endpunkt war um 19:00 Uhr das Frauengefängnis Lichtenberg. Hier griff die Polizei die Endkundgebung an, weil der Lautsprecherwaagen „zu laut war“, und nahm eine Person fest, welche laut Angaben der Veranstalter, wieder frei ist. Wie in dem Video zu sehen ist, schikanierten die Bullen völlig grundlos die Demonstranten, welche nicht auf die Provokationen eingingen.