Seit dem 20. März streikten die rund 60 Lkw-Fahrer aus Georgien und Usbekistan auf einer Raststätte in Gräfenhausen West. Nun waren sie mit dem wilden Streik erfolgreich.

Streikende LKW Fahrer Gräfenhausen

Am Mittwochnachmittag teilten die Verhandlungsführer von der niederländischen Gewerkschaft FNV und von der DGB Hessen-Thüringen mit, dass sich der polnische Fuhrunternehmer Łukasz Mazur schriftlich dazu verpflichtete, alle ausstehenden Zahlungen an die Fahrer zu begleichen. Schon am Donnerstag sollte das fehlende Geld auf den Konten der Fahrer sein. Bevor nicht alles da sei, würde keines der festgesetzten Fahrzeuge bewegt werden, sagte ein Mitarbeiter des Beratungsnetzwerkes „Faire Mobilität“.

Und Mazur hat nicht nur zugesagt alles zu zahlen- er bestätigte auch schriftlich, dass er keine rechtlichen Schritte gegen die Fahrer einleiten wird. Laut der Tageszeitung taz, hat das Unternehmen zuvor auch versucht, mit einer paramilitärischen Schlägertruppe aus Polen die Lkws abzuholen. Nachdem dieser Versuch scheitere, stellte Mazur eine Anzeige wegen Unterschlagung von 39 Lkws, welche nun fallengelassen wird.

 

Entscheidend für das Aufgeben des Fuhrunternehmers war eine Fracht der Lkws: Der Konzern General Electric benötigte dringend ein spezielles Bauteil in der Schweiz, für den Weiterbau einer großen Anlage. Eine Spedition sollte dieses Bauteil in der vergangenen Woche im Auftrag von General Electric abholen. Jedoch waren die beladenen Lkws auf dem Parkplatz von leeren Trucks eingekeilt und somit nicht ohne weiteres zugänglich. Es wurde Druck auf Mazur ausgeübt und mit Vertragsstrafe gedroht, damit General Electric an die Fracht an kommt.

 

Das Fuhrunternehmen ihren Fahrern das Geld nicht auszahlen ist kein Einzelfall, sondern weit verbreitet im europäischen Straßentransport. Die Errungenschaft der Streikenden ist ein großer Erfolg und könnte zum Präzedenzfall werden.