Wir berichteten bereits über die Entwicklung der Streiks im öffentlichen Dienst, was wir an dieser Stelle fortsetzen wollen.
Wie berichtet fährt die Gewerkschaftsbürokratie gegenüber den Interessen der Arbeiter eine Zersplitterungskurs. Von den vier lokalen Hamburger Streiks in der vergangenen Woche fanden zwei quasi nicht mehr in wirklich Hamburg statt - einer in Bergedorf und einer in Volksdorf (tatsächlich ein Dorf), trotzdem beteiligten sich rund 3.000. Das gleiche wird sich diese Woche Mittwoch fortsetzen, wenn zum besonderen Streiktag für eine Stadtstaatenzulage aufgerufen wird. Damit werden die Arbeiter im öffentlichen Dienst außerhalb von Berlin, Bremen und Hamburg bewusst außen vor gelassen. Auch die arbeitenden Studenten bekommen ihren eigenen Streiktag. Bunt und laut waren diese heute in der Hamburger Innenstadt unterwegs, aber es waren nur rund 500. Eine gemeinsame Aktion wird allenorts möglichst sabotiert. Das steht in der Kontinuität der Zersplitterung in TV-L und TVöD, wodurch diejenigen die für den Staat schuften in unterschiedliche Tarifverträge aufgespalten wurden.
Auch vor Beginn der Tarifverhandlungen hatte zumindest ver.di ein dickes Brett für die Arbeiter im öffentlichen Dienst zu präsentieren. Die viel gelobte Befragung zur Forderungsfindung wurde von vielen dazu genutzt eine prozentuale Erhöhung von 20 Prozent und mehr zu fordern. Bei ver.di kamen dabei dann 10,5 Prozent heraus. Wohl gemerkt als Forderung. Der Unmut darüber ist durchaus spürbar. Viele Kollegen warten nur auf den nächsten Verrat.
Trotz allem ist die Enbtschlossenheit markant, einen annähernden Inflationsausgleich brauchen besonders die Kollegen in den unteren Lohngruppen dringend. Den Rat von Seiten der Bosse, Wohngeld zu beantragen, mussten viele Kollegen bereits umsetzen. Andere gehen nach der Arbeit Pfandflaschen sammeln. Vollzeitarbeiter im öffentlichen Dienst, davon kannst du heute nicht mehr leben.
Weil der Druck so groß ist reagieren auch die Bosse und schicken in diesem Falle ihre Personalabteilungen vor. So wird absurderweiser den Sportplatzwarten das Streikrecht abgesprochen und Abmahnungen ausgesprochen, wenn diese sich am Streik beteiligen. Auch die Feuerwehr ist davon betroffen. Dort arbeiten vielen in durchaus schlecht bezahlten Beamtenverhältnissen. Da diese per se nicht streiken dürfen, haben sich einige entschlossen hinter den Streikdemonstrationenn mit sogenannten Bewegungsfahrten die Streiks zu unterstützen. Auch dagegen wird massiv vorgegangen und versucht die Kollegen einzuschüchtern.