Auch in den Bundesländern im Norden der Bundesrepublik gab es in den letzten paar Wochen Proteste der Bauern. Die größten Demonstrationen mit der meisten Beteiligung der Bauern fanden natürlich in den Großstädten statt. In Hamburg kamen Ende Januar rund 1.500 Bauern mit ihren Traktoren zusammen und legten große Teile der Stadt weitestgehend lahm. Aber auch in den anderen Landeshauptstädten Bremen, Kiel und Hannover zählte Mann über mehrere Tage verteilt jeweils mehrere Hunderte Traktoren. Dabei beliefen sich die Proteste weitestgehend auf Demonstrationen bzw. Traktorkorsos durch die Innenstädte. Nur im Hamburger Süden auf dem Finkenwerderring gab es am 30. Januar eine Blockadeaktion der Autobahn, mit der auch Teile des Hamburger durch die auch Teile des Hamburger Hafens blockiert wurden. Anfangs rund 100, im Verlauf der Aktionen ca. 40 Traktoren blockierten die Autobahn über knapp 24 Stunden. Die Polizei ermittelt nun gegen die an der Aktion beteiligten Bauern wegen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht und wegen des Verdachts auf Nötigung.
Das Problem mit diesen Protesten waren aber vor allem die Forderungen, die gestellt wurden. So richteten sich die Proteste weitestgehend gegen die Ampel-Regierung und ihr Vorhaben, die Subventionen für Agrardiesel zu streichen. Auch wenn Protest gegen die reaktionäre deutsche Bundesregierung gerechtfertigt ist, gehen diese Forderungen und Proteste nicht weit genug. Wer nämlich nicht durch die Forderungen und Proteste angegriffen wurde, sind die großen deutschen Monopole wie z. B. die Schwarz Gruppe, zu der Lidl und Kaufland gehören. Diese Monopole sind der Hauptgrund dafür, dass es den Bauern in der BRD immer schlechter geht, dar diese, die Preise für Lebensmittel diktieren. So gingen die Bauernproteste insbesondere im Norden nicht weit genug und waren gewissermaßen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Anders sah es aber in einigen südlichen Bundesländern der BRD aus. In Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg blockierten Bauern nämlich die Zentrallager der Monopole. So gab es in Rheinland-Pfalz Anfang Februar Blockaden vor den Zentrallagern von Lidl, Aldi, Netto Edeka und Globus, mit denen verhindert wurde, dass kein Lastwagen mehr in Richtung Supermarktfiliale fahren und diese beliefern konnte. Auch in Möckmühl im Kreis Heilbronn in Baden-Württemberg gab es eine solche Blockade vor einem Lager von Kaufland zwischen 23 Uhr und 3 Uhr am 08. Februar. Genau diese Aktionen sind gut, da sie die Monopole treffen und nicht nur Forderungen an die Regierung oder gegen die Regierung stellen.