Die vergangenen Tage haben in der Türkei eine Menge an wichtigen Aktionen gesehen. Besonders im Fokus steht die Vorbereitung auf den 1. Mai in den verschiedenen Städten und Regionen des Landes. In Istanbul rief die YDG dazu auf, sich am 1. Mai die Straße zu nehmen, besonders mit Anlass des über 100-tägigen Andauerns des „Bospurus-Aufstands“ an der Boğaziçi-Universität. Erst vergangene Woche wurde Anklage gegen 97 Studenten, die am 1. Februar bei den Protesten verhaftet worden waren, erhoben, da sie sich den Infektionsschutzmaßnahmen mittels des Protestes widersetzt hätten. Der Partizan veröffentlichte eine Erklärung zum diesjährigen 1. Mai.

 

YDG 1. Mai 2021

 

Der Staat macht sich unterdessen daran, wo er kann, Aufmärsche des Volks zu untersagen. Die Regierungen von Edirne, Denizli und Aydin, Kocaeli, Istanbul und Kayseri untersagten mit Vorwand des Infektionsschutzes sämtliche Aktivitäten, von Demonstrationen bis hin zu Kranzniederlegungen, Petitionen und Banneraufhängungen. Letzteres unternahmen Militante der TKP/ML kurz darauf in Anlass des 49. Gründungstags der Partei.

Transparent tkpml 49 Jahre I Transparent tkpml 49 Jahre II

 

Die Restriktionen für den 1. Mai machten sich schon deutlich, als die Polizei Bauarbeiter, Mitglieder der Revolutionären Bau- und Straßenarbeitergewerkschaft wie bei einem „Katastropheneinsatz“ blockiert wurden, als sie zur Mobilisierung für den Kampftag der Arbiterklasse rund um die Galataport-Baustelle in Karaköy Plakate aufhängen wollten. Kämpfe mit der Polizei entwickelten sich auch in Protesten von Krankenhauspersonal und anderen im Gesundheitssystem Beschäftigten in Istanbul, mit Anlass der steigenden Todeszahlen von Mitarbeitern, die dem Virus und der Krankheit durch die Handhabung der Pandemie schutzlos ausgesetzt sind.