Infolge der mehrere Wochen langen Waldbrände in Dersim danunzierten mehrere progressive Organisationen in Istanbul in einer öffentlichen Erklärung die Rolle des Staates bei den Bränden:
„Mit der Evakuierung unserer Dörfer in den 90er Jahren wurde die Waldverbrennung systematisch. Heute werden diese Brände von staatlicher Hand fortgesetzt. Dieses Feuer wurde auch von staatlicher Hand verhindert, gelöscht zu werden. Wir sind die Antwort auf alle Angriffe des Systems auf die Natur. Wir wollen auch, dass die Öffentlichkeit eine Stimme ist, wenn Dersim‘s Wälder brennen. […] Nicht nur in Dersim, sondern auch in den Gebieten Bingöl, Yayladere, Cizre und Şırnak wurden Wälder tagelang ausgebrannt und die Intervention war nicht erlaubt.“
Unterdessen spitzt sich die Situation der armen Bauern weiter zu, weil die türkische Regierung die Zölle auf Getreide und Hülsenfrüchte abgeschafft hat. Während der Erntezeit im Sommer wurden die Getreidepreise unter anderem dadurch weiter gesenkt, was für die Bauern wie eine Art Erpressung ist, das eigene Land aufzugeben. Die Maßnahme dient den großen landwirtschaftlichen Betrieben, für die der Staat über Nacht seine Gesetze „neu auslegt“, um die Legitimation für Eingriffe wie die Abschaffung der Zölle haben.
Zudem machen wir auf eine weitere Erklärung von AGEB für den Vorsitzenden Gonzalo (auf türkisch) aufmerksam.