Länger als ein halbes Jahr tobt in Peru ein Kampf zwischen selbstständigen, handwerklichen Bergleuten und dem Bergbau-Unternehmen Poderosa, welches sich zu 51 Prozent im Besitz von Teilen der peruanischen Großbourgeoisie befindet, wobei die restlichen 49 Prozent in der Hand von Anlegern des imperialistischen Finanzkapital sind. Seit Februar wurden in der nordperuanischen Region La Libertad deswegen der Ausnahmezustand durch den alten peruanischen Staat ausgerufen und in gemeinsamer Aktion die alten Streitkräfte, Armee und Polizei eingesetzt.
Dieser Ausnahmezustand ist eine Reaktion auf Sabotageaktionen der selbstständigen Bergleute welche zum Teil unter Einsatz von Dynamit 16 Strommasten in der Region in die Luft gesprengt und einen hohen Verantwortlichen von Poderosa getötet haben. Hinzu kommen Angriffe bei der die unahängigen Bergleute wie in der Nacht des 04. Aprils in einer Aktion zuerst zwei Hochspannungsmasten sprengten die zwei Mineneingänge mit Strom versorgten um anschließend zwei Stollen von Poderosa zu stürmen und Gold abzubauen. Es ist hervorzuheben das sich die letztgenannten Aktionen nach der Ausrufung des Ausnahmezustandes und dem Einsatz der Armee ereignet haben. Bei einem weiteren Angriff im Dezember letzten Jahres sollen zusätzlich neun Söldner von Poderosa getötet und 13 verletzt worden sein. Die Breite und Destruktivität der Aktionen stellt den alten peruanischen Staat vor die Frage warum er diese nicht verhindern kann. Was der amtierende peruanische Ministerpräsident Gustavo Adrianzén in einem Interview damit erklärt das das Gebiet zu weitläufig ist und es nicht möglich das die Armee jeden Strommast persönlich bewacht, auch wenn sie das gern tun würden.
Der Kampf der unabhängigen, selbstständigen und handwerklichen Bergleute trifft den alten peruanischen Staat mit besonderer Härte, weil ihr Kampf gegen den imperialistischen Bergbau sich direkt gegen die effektivste Einnahmequelle von ausländischen Deviseneinnahmen richtet. Es ist ein Kampf der sich dementsprechend in der Konsequenz gegen den Imperialismus und seinen Agenten der großen Kompradorenbourgeoisie richtet welche die Ländereien der Gemeinden, der Bauern und des sogenannten öffentlichen Eigentums mit Enteignung und Entzug an die großen Konzerne des imperialistischen und bürokratischen Kapitals übergeben.
Der Kampf der handwerklichen Bergleute ist ein gutes Beispiel für grundsätzliche Fragen und Probleme des Bürokratischen Kapitalismus und Halbfeudalismus und ihre Beziehung zum Imperialismus. Er drückt in konzentrierter Art und Weise das Problem der Verteidigung der kommunalen Ländereien, der Wassernutzung und Ressourcen und Werkstoffe des Landes aus und bringt wichtige Fragen ans Tageslicht. Wem dient der Bergbau und wer profitiert von ihm? Durch wen wird er durchgeführt und geschützt? Auf welcher ökonomischen Grundlage existiert die Substienzwirtschaft der Volksmassen und auf welcher Grundlage existiert der Bergbau der Imperialisten und ihrer Agenten? Eine demaskierende Antwort auf diese wichtigen Fragen gibt die Regierung Boluarte welche die Provinz Pataz in der Verwaltungsregion La Libertad mit der Ausrufung des Notstandes unter militärische Kontrolle des gemeinsamen Führung der Streitkräfte stellt und zwischen dem 11. und 29. März insgesamt 27 „illegale Bergbauoperationen“ zerschlagen hat. Der alte Staat erklärt die Substitenztätigkeiten der Volksmassen als illegal, welche selber Ausdruck des Halbfeudalismus sind. Das tut er um den Boden und seine Rohstoffe noch mehr vom Imperialismus und bürokratischen Kapitalismus ausplündern zu lassen. Deshalb ist ihm der Kampf der unabhängigen, handwerklichen Bergleute so ein Dorn im Auge. Denn sie kämpfen darum das Land selber zu nutzen um zu überleben und es nicht dem imperialistischen und bürokratischen Kapital zu überlassen.