In dem veröffentlichten Bericht des World Economic Forum (WEF), wird deutlich, was längst kein Geheimnis mehr ist: Frauen waren, sind und bleiben in Wirtschaft, Bildung, Gesundheit und politischer Teilhabe benachteiligt. International gesehen, gleichen sich zwar Bildung und Gesundheit beider Geschlechter an (Defizit von ca. 5%), wirtschaftlich gesehen beträgt die „Chancenlücke“ weiter 59 %! Auch die Differenz der „politischen Teilhabe“ beträgt global gesehen weiter 23 %.

Bei der „politischen Teilhabe“ (was natürlich dm bürgerlichen Begriff des ganzen entspricht) liegt der Grund auf der Hand: die sogenannte Theorie der „minderwertigen weiblichen Natur“. Frauen werden stets als apolitisch angesehen, schließlich hat es sie nicht zu interessieren, was in der Welt vor sich geht, ansonsten würden sie das Patriarchat begreifen und sich wehren. Ihre doppelte Ausbeutung und Unterdrückung durch das Patriarchat und den Imperialismus würde sie entschlossenen Kämpferinnen gegen ihre Missstände machen. Davor fürchten sich die Herrschenden und ihre Lakaien.

Die ökonomische Ausbeutung und Unterdrückung beantwortet die bürgerliche Studie gleich selbst: Frauen würden 200 Minuten unbezahlte Reproduktionsarbeit am Tag leisten, könnten also ihre Arbeitskraft nicht genauso stark verkaufen wie Männer. Ob es wirklich „nur“ etwas mehr als drei Stunden täglich sind, wenn man eine Kleinfamilie haushaltet, stellt sich in Frage und wirkt sehr untertrieben!

Die Situation der Frau verschlechtert sich immer weiter, so sagte die Studie letztes Jahr eine Angleichung in 118 Jahren hervor, dieses Jahr sind es schon 170 Jahre, die die Frau bräuchte um sich im bürgerlichen Sinne zu emanzipieren.

Interessant sind spezifische Beispiele, wie Ruanda, dass dieses Jahr auf Platz 5 liegt.
Ruanda ist bei weitem kein glänzendes Beispiel für wahre Emanzipation, wie auch die restlichen 144 Länder der Studie. Da 1994 durch den widerlichen Genozid mehr Frauen als Männer in dem Land lebten, sahen sich die Herrschenden dort in der Situation, mehr politische Ämter mit Frauen zu bekleiden. Dadurch seien, laut bürgerlicher Presse, ein Umschwung der dortigen Politik entstanden, so würde bei neu gebauten Schulen darauf geachtet, dass gleichermaßen Mädchen wie Jungen dort zur Schule gingen. Auch eine besondere Hilfe für Opfer des Genozids würde gesorgt durch staatliche Unterstützung.
Trotz der über 60% weiblichen Abgeordneten in Ruanda, wurde erst vor wenigen Jahren beschlossen, dass auch Frauen Land und Häuser kaufen könnten.
Da die Studie aber nun mal rein bürgerlich ist, feiert sie auch jeden Pseudo-Fortschritt in jedem Land, solange es ihren Interessen entspricht, und lässt so manches Land im „Ranking“ aufsteigen und verschleiert die Interdrückung der Frau auch in den unterdrückten Nationen.

Auch die BRD zeigt in dieser Studie sehr gut, was es um die Emanzipation steht. Der „Absturz“  von Platz 11 auf 13 illustriert, dass ihre Reformen wie „Frauenquote“ selbst im bürgerlichen Sinne nichts bringen und nur Augenwischerei sind, die nicht den realen Verbesserungen der Frau dienen, sondern nur eine Phrase auf dem Papier sind, um einen Schein von Emanzipation im bürgerlichen Staat darzustellen.

Emanzipation in 170 Jahren stellt die Bourgeoisie den Frauen in Aussicht. Ein schlechter Witz auf Kosten der Frauen, der nur durch ihren vereinten Kampf für eine andere Welt zunichte gemacht werden kann.