Kinder sind unsere Zukunft. Sie sind die Kämpfer von morgen. Zuerst einmal sind sie aber ziemlich hilflos und darauf angewiesen, dass wir uns gut um sie kümmern. Das ist bei schlecht bezahlten und befristeten Jobs, bei denen man ständig Überstunden machen muss, um nicht gefeuert zu werden, alles andere als einfach. Zum Weltkindertag, der vor kurzem war, gab das Kinderhilfswerk eine Umfrage in Auftrag, die über 1000 Personen in der BRD dazu befragte, wie kinderfreundlich die Umstände in diesem Land sind.
Dass Schutz vor Gewalt, Bekämpfung von Armut und Unterstützung der Familien (z.B. mit Arbeitsplätzen, die eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie zulassen) wichtig sind, um eine kinderfreundliche Umgebung zu schaffen, stand für fast alle Befragten fest. Die Befragten wussten aber auch, dass dies in diesem Land nicht passiert. Beispielsweise glaubten nur 16%, dass sich die Politiker genug um die Bekämpfung von Kinderarmut kümmern würden.
Die Politiker interessieren sich nur für die Kinder reicher Leute. Die sollen gefordert und gefördert werden, damit sie die bourgeoise Elite von morgen stellen. Von armen Arbeiterkindern gibt es so viele, dass die Politiker sich nicht darum scheren. Wenn die Kinder schon mit 10 Zeitungen austragen müssen statt zur Schule zu gehen oder ohne Frühstück in die Schule geschickt werden und sich vor Hunger kaum konzentrieren können, dann ist den Politikern das auch recht. Mit uns kann man es ja machen. Schließlich sind die Kinder der Arbeiter nur dazu nütze, später (oder eben schon als Kind, wie beim genannten Zeitungsaustragen) als Arbeitskraft zur Verfügung zu stehen.
Auch bleibt die Versprechung von Vereinbarkeit von Beruf und Familie leer. Je länger sie uns arbeiten lassen, desto mehr Geld erwirtschaften wir für sie. Warum sollten sie das ändern wollen? Wollen wir bessere Arbeitsbedingungen müssen wir sie selbst erkämpfen und nicht darauf vertrauen, dass Politiker das für uns regeln werden.
Fast 40% glaubten nicht, dass die BRD ein kinderfreundlicher Ort ist. Diesen Ort können wir nur gemeinsam erkämpfen. Für uns, für unsere Kinder, für die Kinder unserer Kinder.