War „Feministin“ zu sein bis vor einiger Zeit noch eher „verschrien“, gehört es mittlerweile in kleinbürgerlichen und bürgerlichen Kreisen „zum guten Ton“. „Alle“ sind auf einmal selbsternannte FeministInnen und Feminismus ist „in“.

So fördert die „Wienwoche 2018“ von der Stadt Wien „feministische Projekte“, und ruft auf „Gegen Faschismus, Unterdrückung, Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus, Rassismus gegen Roma und Sinti, Homo-Transphobie, Sexismus sowie deren VertreterInnen weltweit“, „sein Projekt“ einzureichen - das ganze unter dem Motto „Bitches & Witches“. Auch die ÖH-Uni-Wien hat einen Topf zur „Förderung feministischer und queerer Nachwuchswissenschafter*innen“, wie sie es nennen.

In Deutschland machte auch die FDP eine Podiumsdiskussion zum Thema Feminismus.

 

Einzelne Wörter, wie „Gegen Faschismus, Unterdrückung, Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus“…. Hören sich im ersten Moment vielleicht ganz gut an, die Frage ist: Wie kann Feminismus dermaßen „gut aufgehoben“ sein innerhalb der herrschenden Klasse, ihrer Medien und Institutionen und doch verschärft sich die Lage der Frauen, die Unterdrückung durch das Patriarchat immer weiter!? Dieser „Mainstreamfeminismus“ ist antifeminismus und hat zum Ziel, den Feminismus zahnlos zu machen, unschädlich, inhaltsleer und in das kapitalistische System integriert. Das ist Korporativismus, was heißt alles in das System zu integrieren, um es ungefährlich zu machen – das Ziel davon haben die Herrschenden in Österreich schon mit der Sozialpartnerschaft gut gezeigt: den Massen vorzuspielen, es gäbe ein „gemeinsames Interesse der Klassen“. Auch im „Mainstream-feminismus“ soll versucht werden, den Feminismus von seinem Klassenstandpunkt zu berauben und seinem revolutionären Wesen. Feminismus ist nicht vereinbar mit dem herrschenden System des Imperialismus, er ist seinem Wesen nach revolutionär. Deshalb muss dieser „Mainstreamfeminismus“ von allen proletarischen Feministinnen bekämpft werden, indem der Inhalt des proletarischen Feminismus, der Klassenkampf und die Revolution als Ausgangspunkt genommen werden.