Der Oberste Gerichtshof in den USA hat am Freitag, dem 24. Juni, das Recht auf Abtreibung landesweit aufgehoben. Dies führte sofort dazu, dass eine Reihe von Bundesstaaten die Abtreibungsrechte von Frauen nahezu vollständig strichen. Im gleichen Zuge entfalteten sich große Proteste gegen diese erzreaktionäre Entscheidung des Obersten Gerichtshofs und unzählige Frauen gingen im ganzen Land auf die Straße.
Das Recht auf Abtreibung, in der Form, die bis letzten Freitag galt, besteht in den Vereinigten Staaten seit 1973. Dem Beschluss von 1973 ging ein langer Kampf voraus. Schon seit über 100 Jahren kämpfen Frauen auf der ganzen Welt für das Recht auf Abtreibung. Der jetzige Beschluss des Obersten Gerichtshofs ist ein Angriff auf die Selbstbestimmung und darauf über seinen eigenen Körper entscheiden zu dürfen. Und gleichzeitig ist es für viele Frauen ein Angriff auf Leben und Gesundheit. Denn viele Bundesstaaten, wie Missouri, Texas oder Louisiana erlauben Abtreibungen nicht einmal nach einer Vergewaltigung.
Dennoch gibt es Bundesstaaten in den USA, die erst einmal versuchen werden, das Abtreibungsrecht aufrechtzuerhalten. Darunter z. B. Kalifornien oder der Bundesstaat New York. Frauen aus anderen Teilen des Landes, die es sich leisten können, werden zukünftig also in diesen Staaten abtreiben können. Frauen, die es sich nicht leisten können, haben Pech gehabt. Das zeigt vor allem, dass der Beschluss des Obersten Gerichtshof nicht nur ein Angriff auf die Frau im Allgemeinen ist, sondern insbesondere auf die proletarische Frau.