„Die Sozialpartnerschaft ist der wichtigste Stabilitätsfaktor für Betriebe und Beschäftigte in unsicheren Zeiten. Wir finden gemeinsame Lösungen.“ - IG Metall Chefin Christiane Benner
Der Arbeitskäuferverband „Gesamtmetall“ und die gelbe Gewerkschaft IG Metall (genauer deren Abteilung „Küste“ und Bayern) haben in Hamburg ein Ergebnis ausgehandelt. Dieses wird in den Medien, von der Gewerkschaft und den Arbeitskäufern gefeiert.
Es wird als ein „Pilotabschluss“ dargestellt, was es nicht ist: Weder hat die Tarifkommission zugestimmt, noch wurden die Arbeiter befragt bzw. um Zustimmung gebeten. Es ist ein Verhandlungsergebnis, ein schlechtes noch dazu und mehr nicht.
Bei den wenigen kurzen Arbeitskampfmaßnahmen der IG Metall wurde deutlich wie hoch die Kampfbereitschaft bei den Arbeitern der Metall- und Elektroindustrie ist: Hunderttausende beteiligten sich an Streiks und Demonstrationen. In diesen Branchen arbeitet ein großer Teil der mittleren und oberen Schichten des Proletariats, aber auch ein bedeutender Teil der unteren Schicht. Zumindest ersteren wird mit dem Verhandlungsergebnis sicherlich ein gutes Stück Angst genommen, vor Arbeitslosigkeit und sozialen Abstieg. Die Sozialdemokratie spielt den Kümmerer für ihre Basis, die sie bei den kommenden Bundestagswahlen braucht.
Das Ergebnis:
Einmalzahlung von 600 Euro zum 1. Februar 2025 – keine Tariferhöhung, nicht rentenwirksam, ein Brotkrümel.
Ab April 2025 Lohnsteigerung um 2,0 Prozent.
Ab April 2026 weitere 3,1 Prozent Lohnsteigerung.
Bemerkenswert: Erst in 2024 konnte die Inflation in Deutschland unter 3 Prozent gesenkt werden. Gegenwärtig liegt sie bei etwa 2 Prozent. Erwartbar gibt es also in der Tat KEINE Reallohnerhöhung.
Laufzeit: 25 Monate.
T-ZUG (tarifliches Zusatzgeld) Erhöhung erst ab Februar 2026.
Differenzierungsklausel für weitere zwei Jahre, bedeutet Kürzungen oder Streichungen von Sonderzahlungen oder Weihnachtsgeld, wenn nicht „genug“ Profit gemacht wurde („wenn die Nettoumsatzrendite von Unternehmen unter 2,3 Prozent sinkt“).
Dazu 140 Euro ab dem 1. Januar 2025 mehr für Auszubildende.
„Die Sozialpartnerschaft ist der wichtigste Stabilitätsfaktor für Betriebe und Beschäftigte in unsicheren Zeiten. Wir finden gemeinsame Lösungen.“ - das ist die Kernaussage der Erklärung der IG Metall Küste- Sozialpartnerschaft ist Verrat an den Interessen der Arbeiter. Um mit Bertolt Brecht zu sprechen:
„Denn wir und sie, wir sind Feinde in einem Krieg, den nur einer gewinnt. Denn sie leben von uns und verrecken, wenn wir nicht mehr die Kulis sind.“
Die Kapitalisten müssen für IHRE Krise bezahlen, nicht die Arbeiter!