Das Thema der Prostitution während der Olympiade 2016 in Brasilien wurde schon vor zwei Wochen angeschnitten. Umso wichtiger ist es, dies weiter auszuführen und zu vertiefen.

Während die bürgerlichen Medien unermüdlich versuchen, Olympia 2016 als eine riesige ökonomische Chance für Brasilien zu verherrlichen, zeigt die Realität die Perspektivlosigkeit von Tausenden Frauen, die sich dieses Jahr wieder für 10 Euro an ausländische Touristen verkaufen.

Bereits zur Fußball-WM 2014 wurden kostenfreie Englisch-Kurse für Prostituierte  angeboten, damit sie auf die „Wünsche“ ihrer Kunden eingehen konnten. Das zeigt das ekelhafte System hinter dem Verkauf ihres Körpers von Seiten der Herrschenden, die Kosten der Kurse wurden damals von WM-Organisatoren übernommen.

Dieses Jahr wurden unter anderem konkret Frauen für die Prostitution angeworben, ihnen wurde die Anreise, Unterbringung und Verpflegung versprochen. Im Gegenzug verpflichteten sie sich, ihren Körper mindestens acht Stunden an fünf Tagen in der Woche möglichst häufig zu verkaufen. Ein leichtes Geschäft für Zuhälter, die sich zwar strafbar machen, in Armut lebende Frauen zu locken, der in Brasilien seit 2012 als Arbeit anerkannten Prostitution nachzugehen.

Die Frauen, die sich während der Olympiade prostituieren, kommen teilweise aus dem ganzen Land, um in der Zeit genügend Geld zu verdienen, um ihr Studium zu finanzieren, ihre Kinder zu ernähren oder ihre Familie zu unterstützen. Unter ihnen sind viele Frauen, die phasenweise in ihrem Leben immer wieder diesen Job ausgeübt haben, um sich aus ihrer finanziellen Misslage zu befreien. Gemeinsam haben sie alle, dass sie doppelt ausgebeutet und unterdrückt sind: eine Folge des Imperialismus und des Patriarchats. Ihr Traum von dem schnellen Geld und ihre Rückkehr in ihr alltägliches Leben wird sich nach der Olympiade voraussichtlich nicht erfüllen.

Dass sie ihre Arbeit nicht freiwillig verrichten, zeigen die oben genannten Gründe klar auf. Viele von ihnen verabscheuen ihre Arbeit, sehen aber aufgrund ihrer ausweglosen Situation keine andere Möglichkeit.

Prostitution ist ein Ausdruck des Patriarchats. Es ermöglicht (für Männer), sich Frauen für 10 Euro zu kaufen und (in den meisten Fällen) zu vergewaltigen. Im Imperialismus steht das Patriarchat durch die Unterdrückung und Ausbeutung der Frau im Dienste des selbigen und eine tatsächliche Emanzipation wird nur möglich sein, wenn das imperialistische System endgültig besiegt worden ist.

Die Genossinnen und Genossen in Brasilien sagen darum richtigerweise:

Nieder mit dem olympischen Massaker! Die Rebellion ist gerechtfertigt!